Erinnerung an Ärzte-Opfer
Höch-Schüler pflegen Stolpersteine

Stolperstein-Experte Peter Rode (stehend) mit Milena, Osman Akman (Lebenswelt), Linus, Jamie und Sercan.  | Foto: Christian Schindler
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  • Stolperstein-Experte Peter Rode (stehend) mit Milena, Osman Akman (Lebenswelt), Linus, Jamie und Sercan.
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Für die Patenschaft für Stolpersteine am Eichborndamm 230 erhielten jetzt Schüler des Campus Hannah Höch eine Urkunde von Peter Rode, der sich um die Stolpersteine im Bezirk kümmert.

Dagmar Ullrich wurde noch nicht einmal so alt, wie es die Schüler der Gemeinschaftsschule Hannah Höch aktuell sind. Dabei sorgen sie regelmäßig dafür, dass wenigstens ihr Name ein wenig glänzt. Dieser steht auf einem Stolperstein, dem der interessierte Leser entnehmen kann, dass sie im Jahr 1941 geboren wurde. Exakt ist ihr Todesdatum festgehalten: „Ermordet 10.1.1943“. Darunter ist noch zu lesen: „Nervenklinik Wiesengrund“. Dagmar Ullrich wurde also möglicherweise noch nicht einmal zwei Jahre alt.

Die Kinder, die in die Klinik mit dem eigentlich idyllischen Namen Wiesengrund kamen, fanden in den 1940er Jahren dort keine ärztliche Hilfe. Im Gegenteil – sie kamen dorthin, weil sie psychisch und oft auch körperlich krank waren. Doch den Ärzten, die hier tätig waren, ging es nicht um Linderung von Leiden oder gar Heilung.

Ärzte, die nicht halfen

Für diese Ärzte galten behinderte Menschen als lebensunwert. Sie nutzen ihre kleinen Patienten als Versuchsobjekte, um die Reaktionen der Körper auf Krankheitserreger oder Gifte zu testen. Nach dem Ende der Nazi-Diktatur konnten sie zumeist unbehelligt weiter praktizieren.

Über Vermittlung der Träger der Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule Hannah Höch, Aufwind und Lebenswelt, kümmern sich regelmäßig Schüler darum, dass die Stolpersteine und damit die Erinnerung an Menschen, die einer unmenschlichen Ideologie zum Opfer fielen, nicht verblassen.

Stolperstein-Experte Peter Rode (stehend) mit Milena, Osman Akman (Lebenswelt), Linus, Jamie und Sercan.  | Foto: Christian Schindler
Vier Stolpersteine erinnern an die in der Nervenklinik Wiesengrund ermordeten Kinder.    | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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