Tinte aus biologischen Zutaten
Zwei Romain-Rolland-Gymnasiasten forschen an der Herstellung künstlicher Organe

Sarah Sommer (17) und Mark Kaplunow (18) bei der Arbeit im Labor. | Foto:  Christoffel Blindenmission
  • Sarah Sommer (17) und Mark Kaplunow (18) bei der Arbeit im Labor.
  • Foto: Christoffel Blindenmission
  • hochgeladen von Thomas Frey

Sarah Sommer (17) und Mark Kaplunow (18) vom Romain-Rolland-Gymnasium haben ein Rezept entwickelt, mit dem sich per 3D-Druck das Gerüst künstlicher Organe herstellen lässt.

Das Verfahren selbst ist nicht mehr neu. Die bisher meist dafür verwendete Drucktinte besteht aber unter anderem aus Erdölprodukten, ist also wenig nachhaltig. Das besondere an der Mixtur der beiden Jugendlichen ist deshalb, dass sie auf biologischen Zutaten basiert. Genannt werden dabei Sonnenblumenöl, Alginat, Stärke, Nano-Cellulose, auch Wasser.

Die Drucktinte muss flüssig genug sein, um die Düsen eines 3D-Druckers zu passieren. Sie darf aber danach nicht zerlaufen. Das entstehende Gewebegerüst muss sowohl formstabil, als auch elastisch sein. In einem weiteren Schritt könnten dann menschliche Zellkulturen darauf angesiedelt werden.

Die Jungforscher untersuchten insgesamt 48 unterschiedlich zusammengesetzte Mischungen, unter denen sie schließlich die optimalste Variante fanden. Bei ihren Versuchen stellten sie auch fest, dass Gefriertroknen ein Modell weich und wohldefiniert werden lässt.

Die Ergebnisse schickte das Forscherteam an die University of British Columbia in Vancouver/Kanada. Dort entsteht jetzt nach ihren Vorgaben eine schwammartige, gefriergetrocknete Ohrmuschel. Mit lebendigen Zellen besiedelt könnte sie zu einer biologischen Prothese werden.

Die Arbeit der Schüler begeisterte die Christoffel Blindenmission. Sie vergab ihren Sonderpreis für den Landeswettbewerb Berlin von Jugend forscht an Sarah Sommer und Mark Kaplunow. Gewüdigt wurde damit, dass ihr Verfahren dazu beitragen kann, mehr Menschen mit Behinderungen gerade auch in ärmeren Ländern zu helfen.

Außer ihrer Landesauszeichnung haben die beiden Gymnasiasten auch noch die Chance, den Bundes-Sonderpreis der Christoffel Blindenmission zu bekommen. Er wird Ende August verliehen und ist mit 300 Euro dotiert.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 393× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 999× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 600× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.