CDU Wittenau will Hinweistafeln vor zwei Bunkern aufstellen lassen
Wittenau. Die CDU Wittenau will die zwei ehemaligen Luftschutzbunker im Ortsteil für Bürger öffnen. Doch der Eigentümer spielt nicht mit. Nun soll es wenigstens eine Hinweistafel geben.
Die Wittenauer werden die zwei Luftschutzbunker an der Wittenauer Straße kennen. Erbaut um 1940 nach Entwürfen von Albert Speer gehören sie heute einem Privateigentümer, der die Bunker als Lagerhallen vermietet. Öffentlich zugänglich sind die gelisteten Kulturdenkmale aber nicht.
Die CDU Wittenau will das ändern und sie für Bürger und Touristen öffnen. Ortsvorsitzender Björn Wohlert fragte darum schriftlich beim Eigentümer nach, ob das zumindest zeitweise machbar ist. Denn: "Die beiden Bunkergebäude haben einen hohen historischen und touristischen Wert für den Kiez. Viele Wittenauer fragen sich, was es mit ihnen auf sich hat, wie sie derzeit genutzt werden und welche Historie mit ihnen verbunden ist", so Björn Wohlert. Doch der Eigentümer lehnt sowohl eine künftige Begehung als auch eine öffentliche Ausstellung ab. Für das Aufstellen einer Informationstafel aber sei er offen gewesen, berichtet Wohlert von dem Gespräch. Die CDU Wittenau will sich nun in einem ersten Schritt über ihren Bezirksverordneten Michael Windisch für eine Hinweistafel mit Informationen zu den Luftschutzbunkern kommunalpolitisch einsetzen.
Die Bunker wurden gebaut, um die Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg vor Luftangriffen zu schützen. Einer der beiden Bunker verfügte über kleine Räume, in denen vor allem Familien mit Kindern untergebracht wurden. Zwischen 1941 und 1945 zog sich die Zivilbevölkerung der umliegenden Wohngebiete immer wieder dorthin zurück. Später dienten sie als Standort für die Nachrichtentechnik. Bis zur Wiedervereinigung lagerten dort Lebensmittel-Reservekonserven. In den 1990er Jahren ließt der Berliner Senat als Eigentümer die Bunker dann entkernen und verkaufte sie an den jetzigen Eigentümer. Heute gibt es in Berlin noch 19 ehemalige militärische Bunkeranlagen. Zum Tag des offenen Denkmals werden sie teilweise geöffnet.
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Bunker wären nie zum Schutz der Bevölkerung zum Einsatz gekommen. Dies stellte sich, dank zahlreicher Leserhinweise, als falsch heraus. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Ulrike Kiefert / uk
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