Kai Wegner in Reinickendorf
Der Regierende Bürgermeister stellte sich den Fragen von rund 100 Bürgern

Kai Wegner auf dem Podium, zusammen mit Senatssprecherin Christine Richter. | Foto:  Thomas Frey
4Bilder
  • Kai Wegner auf dem Podium, zusammen mit Senatssprecherin Christine Richter.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

„Kai Wegner vor Ort“, heißt das Bürgerforum, bei dem der Regierende Bürgermeister (CDU) in den Bezirken Fragen der Bürger beantwortet. Am 3. Juni kamen rund 100 Reinickendorfer zum Termin der Gesprächsreihe im Foyer des Ernst-Reuter-Saals.

Freundlich war die Atmosphäre. Zahlreiche CDU-Politiker, aber auch Politiker von anderen Parteien sowie Repräsentanten von Interessenverbänden, unter anderem vom Verkehrsclub Deutschland oder dem ADFC waren gekommen. Das Thema Verkehr nahm auch den breitesten Raum ein. Vor Beginn seiner Amtszeit seien die Verkehrsteilnehmer gegeneinander ausgespielt worden, erklärte Kai Wegner. Auch er wolle eine Verkehrswende. „Aber ich möchte zu einem Miteinander kommen“. Aus seiner Sicht bedeute das zum Beispiel, dass nicht jeder Radweg eine Breite von 2,50 Meter auf jeder Fahrbahnseite haben müsse. Gerade in Außenbezirken wie Reinickendorf könne davon abgewichen werden. „Frohnau ist anders als Prenzlauer Berg“, sagte er.

Zur Verkehrswende gehöre der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Seine Regierung beschäftige sich daher mit dem seit 50 Jahren versprochenen Weiterbau der U 8 ins Märkische Viertel. Zudem habe die BVG das Projekt Sauberkeit und Sicherheit inzwischen auf alle Bahnhöfen der U8 ausgeweitet. Der zweigleisige Ausbau der S-Bahnlinie 1 von Frohnau nach Oranienburg soll in Angriff genommen werden.

„Mit mir wird es keinen, zumindest unnützen Rückbau von Straßen geben“, bekräftigte Kai Wegner. Vielmehr gehe es um bessere Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer. Angebote schaffen, statt etwas zu verbieten, war das Credo seiner skizzierten Verkehrspolitik.

Bei den Bezirksthemen sprang Wegner dem Bezirksamt zur Seite. Eine Fragestellerin zweifelte im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den Zaunbau am Flughafensee die massiven Absperrungen an. Sie seien nicht durch das vom Bezirksamt herangeführte Gutachten gedeckt.

Kai Wegner verteidigte wiederum das Vorgehen des Bezirksamtes. Wenn die Reinickendorfer Verwaltung ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkomme, wäre sie in der Haftung, sollte etwas passieren. Eigentlich darum kümmern müsste sich aber die Bundesrepublik Deutschland, der das Areal gehöre und damit die Bundesregierung, denn „Eigentum verpflichtet“. Um das Problem zu lösen, sollten alle Akteure an einen Tisch gebracht werden.

Auch zu den Problemen mit den Pendlerströmen im Waldseeviertel hatte Wegner seine eigene Sicht. Dass der Pendlerverkehr ein Problem sei, konstatierte auch Kai Wegner. „Dass die hier nichts zu suchen haben, weise ich zurück“, sagt er in Richtung Prof. Karl Michael Ortmann, dessen Bürgerinitiative den Durchgangsverkehr aus dem Wohngebiet verbannen möchte. Mit Brandenburg werde an Lösungen wie weiteren Park & Ride-Plätzen an der Stadtgrenze gearbeitet. Zudem sollten neue große Wohnquartiere sogleich an das Schienennetz angebunden werden. Gerade weil er den Durchgangsverkehr aus den Wohngebieten möglichst heraushalten wolle, stehe er zum Bau von Straßenprojekten wie der Tangentialverbindung Ost oder der Verlängerung der Autobahn A 100.

Beim Wohnungsbau mahnte der Regierende mehr Tempo an und verwies dabei auch auf das „Schneller Bauen-Gesetz“ des Senats. Eine Randbebauung des Tempelhofer Felds könne er sich vorstellen, allerdings erst nach einem weiteren Volksentscheid und dem entsprechenden Ergebnis.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 671× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.339× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 996× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.440× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.342× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.