Regenbogenfahnen vor dem Rathaus gehisst
Protest gegen Angriffe wegen sexueller Neigung
Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie haben sich Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Linken gemeinsam mit anderen Unterstützern am 17. Mai vor dem Rathaus am Eichborndamm 215 getroffen, um symbolisch die Regenbogenflagge zu hissen.
Eine gemeinsame offizielle Aktion des Bezirkes zu diesem Tag hatten CDU und AfD durch Ablehnung eines entsprechenden Antrages in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schon am 12. September 2018 verhindert. Der von der FDP eingebrachte und von SPD, Grünen und Linken unterstützte Antrag war nicht nur ein Appell zu Toleranz, sondern auch eine Reaktion auf zunehmende Gewalt gegen Menschen, die nicht heterosexuell sind.
Mehr Übergriffe auf LGBTI-Menschen
Auch der Report des schwulen Antigewaltprojektes Maneo von 2019 berichtet über eine hohe Zahl an Übergriffen auf LGBTI-Menschen (lesbian, gay, bisexual, transsexual/transgender, intersexual) in Berlin. „2019 gab es 576 Übergriffe auf LGBTI-Menschen in Berlin. Das sind 230 mehr als im Vorjahr. Die Gewalt gegen LGBTI hat zugenommen. Dagegen müssen wir immer weiter starke Zeichen der Solidarität setzen“, so Hinrich Westerkamp, Fraktionsvorsitzender für Bündnis 90/Die Grünen in der BVV.
Die Ablehnung der „konservativen Allianz aus CDU und AfD“ gegen das Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus falle aus der Zeit und sei respektlos gegenüber LGBTI-Menschen im Bezirk, so Westerkamp weiter.
Auch für die Vorsitzende der FDP-Fraktion in der BVV, Mieke Senftleben, sind die Übergriffe gegen LGBTI-Menschen Anlass für das Hissen der Regenbogenfahne: „Da sich CDU und AfD mit Händen und Füßen dagegen wehren, ist es für uns ein besonderer Ansporn, mit der Regenbogenfahne auf dieses besondere Datum aufmerksam zu machen: „Angesichts der Steigerung der Übergriffe in ganz Berlin um 32 Prozent ist es notwendig, dieses Zeichen zu setzen. Hier besteht noch Nachholbedarf.“
CSD dieses Jahr nur online
Schon traditionell wird die Regenbogenfahne am Rathaus seit 2008 zum Christopher-Street-Day gehisst. Der findet in diesem Jahr wegen der Corona-Krise am 25. Juli nur digital statt: https://csd-berlin.de.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.