11. Wuselturnier bei der SG Hermsdorf-Waidmannslust
Von 9.30 bis 18 Uhr werden die beiden Sporthallen der Romain-Rolland-Oberschule in der Cité Foch, Place Moliére 4, aus allen Nähten platzen, wenn 54 Mannschaften aus Berlin, Brandenburg und Norddeutschland - rund 500 Kinder der Jahrgänge 2004 und jünger - dem runden Leder hinterherjagen werden. Damit ist diese Veranstaltung eines der größten Mini-Handballturniere bundesweit. In vielen spannenden und lustigen Spielen werden die Kinder auch in den Handball-Pausen bei Laune gehalten. So werden die Kids bei der sogenannten Formel 1 ihre Trainer und Betreuer auf Rollbrettern durch die Halle schieben. Ganz klar: das schnellste Team gewinnt. Und beim Mächtigkeitsspringen wird sich zeigen, wie gut und wie schnell die Kinder in der Lage sein werden, einen Kasten - jedem noch aus dem Turnunterricht bekannt - zu erklimmen, der durch einzelne Bauelemente immer höher und höher wird.
"Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder darüber, dass so viele Handballmannschaften den Weg nach Reinickendorf finden werden", erklärte SG-Jugendwartin Antje Bottke. Auch bei der 11. Auflage dieser Veranstaltung steht der Spaß an der Bewegung natürlich im Vordergrund: "Mich fasziniert es jedes Jahr aufs Neue, in diese leuchtenden Kinderaugen zu blicken. Ich denke, dass wir es geschafft haben, ein Turnier ins Leben gerufen, in dem die Kinder nahezu die gesamte Zeit mit nur wenigen Pausen beschäftigt und unterhalten werden."
Zurzeit spielen bei der SG rund 300 Kinder und Jugendliche Handball. 27 Teams nehmen in dieser Saison am Spielbetrieb teil. Damit haben die Nordberliner in jeder Altersklasse sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen mindestens ein Team am Start. Das ist berlinweit einzigartig.
"Ein Grund dafür liegt darin, dass wir nach wie vor bis zu zweimal im Jahr in die ersten und zweiten Klassen vieler Schulen in Hermsdorf, Waidmannslust und Frohnau gehen, um den Handballsport und unsere SG zu präsentieren", erläuterte Antje Bottke. "Unmittelbar danach ist der Zulauf immer besonders groß." Das führe letztlich aber auch dazu, dass die SG an Grenzen stoße: Zwar musste man bis zum heutigen Tag noch kein Kind nach Hause schicken. Aber durch den steten Zulauf werden die Trainingsgruppen zunehmend größer. Und um weitere Gruppen zu initiieren, fehle es an Hallenzeiten, aber vielmehr noch an ehrenamtlichen Trainern und Betreuern.
"Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Es gibt einfach zu wenig Leute, die sich ehrenamtlich engagieren beziehungsweise sich aufgrund ihres Berufs und einer damit verbundenen wachsenden Belastung überhaupt engagieren können", hadert Antje Bottke. "Das betrifft aber nicht nur uns, sondern auch andere Klubs und Sportarten."
Eine nachhaltige Lösung dieser Frage scheint aber nicht in Sicht. Zumindest werden die Sportvereine diese vermutlich nicht allein finden können.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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