Der 14-jährige Pascal Duong hat sich neue Ziele gesetzt
Dieser wird im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes, das vom 18. bis 25. Mai in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg stattfindet, ausgerichtet. Dort mit dabei zu sein, ist für jeden Turner ein ganz besonderes Ereignis. Duong holte bei den Berliner Meisterschaften in der Gretel-Bergmann-Sporthalle in Wilmersdorf den Mehrkampftitel in der Altersklasse der 14- und 15- Jährigen und wurde zudem Berliner Meister am Barren, am Pauschenpferd, an den Ringen und am Reck. Den Vizemeistertitel sicherte sich der gebürtige Berliner, der Zeit seines Lebens in Reinickendorf zu Hause ist, darüber hinaus am Boden und beim Sprung. "Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Und dieses Mal hat es für so viele Titel gereicht", sagt der Sohn einer deutschen Mutter und eines vietnamesischen Vaters.
Pascal begann bereits mit fünf Jahren an der Turntalentschule am Olympiastützpunkt in Hohenschönhausen mit diesem Sport. Dort blieb er bis zur sechsten Klasse, bevor er zum TSV Berlin-Wittenau wechselte. "Für die Spitze im Turnen hat es halt nicht ganz gereicht", sagt er erstaunlich reif und geht offenbar ganz entspannt damit um, trotz seiner Erfolge nicht zur absoluten Turnerelite der Welt zu gehören.
Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, hat er sich umgehend neue Ziele gesetzt: Obwohl das Reck seine Paradedisziplin ist, weil es - wie Pascal sagt - nicht so anstrengend sei, widmet er sich nun auch dem turnerischen Mehrkampf. Diese anspruchsvolle Disziplin bestehend aus Reck, Boden und Barren sowie den Leichtathletik-Disziplinen Kugelstoßen, Sprint und Weitsprung betreibt er jetzt seit zwei Jahren.
Und das schon mit großem Erfolg: Im vergangenen Jahr wurde Pascal Duong Deutscher Vizemeister seiner Altersklasse. "Pascal hat unglaublich gute turnerische Voraussetzungen", sagt seine Trainerin Astrid Schumann. Aber die leichtathletischen Anforderungen, für ihn ohnehin die größere sportliche Herausforderung, seien hammerhart. "Es ist aber nicht vermessen zu sagen, dass er im turnerischen Mehrkampf auch die Deutsche Meisterschaft erringen kann."
Die Umstände, warum Pascal überhaupt zum Turnen kam, klingen dramatisch: "Meine Mutter war auch eine Turnerin. Und als sie bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde, erklärten die Ärzte hinterher, dass sie vermutlich nur überlebt habe, weil sie eine durchtrainierte Turnerin gewesen sei." Für die Mutter und die Oma stand somit fest, dass auch aus Pascal ein Turner werden sollte. Zum großen Glück für alle Beteiligten machte es ihm vom ersten Tag an sehr viel Spaß.
Und so trainiert Pascal mit seinen Freunden und Vereinskameraden vom TSV Berlin-Wittenau mit viel Freude und Engagement bis zu viermal in der Woche, um seine sportlichen Ziele zu erreichen: "Deutscher Meister? Das wäre schon schön."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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