Dirk Schröder ist nicht mehr Trainer beim Wittenauer SC
"Es ist korrekt, dass wenige Tage nach einem kontroversen Gespräch, an dem Vorstand, Mannschaft und Trainer beteiligt waren, zwei Spieler auf mich zugekommen sind, um mir mitzuteilen, dass die Mannschaft nicht mehr mit dem Trainer zusammenarbeiten möchte", bestätigte Concordias Vorsitzender Holger Seidel. Daraufhin hätten Vorstand und Trainer die Trennung in einem abschließenden Gespräch vollzogen. Als Grund gaben die Spieler an, mit den Übungseinheiten des Coaches nicht mehr einverstanden gewesen zu sein. Darüber hinaus habe es unterschiedliche Auffassungen über das Saisonziel des Landesligaabsteigers gegeben. "Sowohl dem Vorstand als auch dem Trainer war zu Saisonbeginn klar, dass ein sofortiger Wiederaufstieg nur schwer zu realisieren sein würde, da wir mit Croatia, dem FC Internationale sowie den zweiten Mannschaften vom BFC Viktoria und dem Berliner AK sehr starke Konkurrenz haben würden", erläuterte Seidel. Deshalb sei vielmehr eine Platzierung zwischen den Rängen fünf und acht realistisch gewesen. Das aber sollen große Teile der Mannschaft anders gesehen haben. Nach Abschluss der Hinrunde rangieren die Wittenauer derzeit auf Platz fünf und liegen sechs Zähler hinter einem Aufstiegsrang zurück.
Bleibt die Frage, ob sich ein Verein dem Druck einer Mannschaft beugen muss? "Wie das Ganze abgelaufen ist, hat uns natürlich überhaupt nicht gefallen. Deshalb bleibt auch ein bitterer Nachgeschmack. Und für Dirk tut es mir wahnsinnig leid", sagte Holger Seidel. In den elf Jahren ist zwischen Schröder und ihm eine Freundschaft entstanden. Dennoch erklärte er: "Meine Aufgabe ist es, die Interessen des Vereins zu wahren. Und da ist es natürlich einfacher, sich von einem Trainer als von acht oder neun Spielern zu trennen."
Kurios ist, dass die Trainingsbeteiligung insbesondere einiger Leistungsträger bei lediglich 35 Prozent liegen soll. Bei so einer Beteiligung ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Spieler ihren eigenen Ansprüchen und Erwartungen hinterherhinken. Das Team steht nun aber in der Pflicht: Nur, wenn jetzt eine deutliche Leistungssteigerung erfolgt und die Wittenauer tatsächlich noch in das Aufstiegsrennen eingreifen, können die Spieler ihr Handeln legitimieren. Im Verein allerdings haben die Ereignisse der letzten Wochen deutliche Spuren hinterlassen wie Seidel verriet: "Die Spieler haben sich durch ihr Verhalten nicht nur Freunde in unserem Klub gemacht. Insbesondere die Akteure des Altligateams und der Ü50, die über all die Jahre zu Dirk ein gutes Verhältnis aufgebaut haben, lassen die Jüngeren deutlich spüren, dass das so nicht in Ordnung war."
Der Ex-Trainer war für ein Statement bis Redaktionsschluss leider nicht telefonisch zu erreichen. Der ehemalige Spieler Sven Jarke wird sein Amt bis zum Saisonende übernehmen.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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