Künstlerin Katrin Merle gehört zu den Urban Sketchers
Im Mai 2012 kam Katrin Merle zu den Urban Sketchers. Das ist eine 2007 in den USA gegründete Gruppe von Künstlern, die Orte zeichnen, an denen sie leben, oder die sie besuchen. Die Werke werden dann im Internet präsentiert. "Der Gedanke dahinter ist das Netzwerk von Künstlern", sagt die gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1967. Ziel ist dabei nicht unbedingt die Vermarktung. Dass über die Veröffentlichungen das eine oder andere Werk auch verkauft wird, sei eher ein schöner Nebeneffekt. "Unsere Skizzenbücher verkaufen wir ohnehin nicht", betont sie.
Mitmachen kann bei den Urban Sketchers jeder, der zeichnet - mit welcher Technik auch immer. Merle aquarelliert ihre Werke so gut wie immer. Damit das auch unterwegs klappt, hat sie fast immer neben Skizzenbuch und Stift auffüllbare Pinsel dabei.
Wie viele Urban Sketchers hat sie auch einen künstlerischen Beruf. Sie studierte Modedesign im Berufsausbildungszentrum Lette-Verein, kam dann zur Illustration. Heute arbeitet sie in ihrem Atelier im Kunstzentrum Tegel-Süd vor allem für Buch-Verlage. Andere Urban Sketchers sind Architekten oder Grafiker.
Das Zeichnen ist für sie beinahe eine private Beschäftigung: "Man nimmt eher unbekannte Orte viel besser wahr", sagt die Künstlerin. In der Rathaus-Ausstellung hängt zum Beispiel eine Zeichnung der Brücke, die die beiden Teile der Ernststraße für Fußgänger verbindet. Dem eher bekannten Motiv der Greenwich-Promenade gewinnt sie gleichwohl auch neue Eindrücke ab - etwa von der recht nahen Wohnbebauung.
Zugleich bedeutet die Zusammenarbeit mit den Urban Sketchers auch, die "Welt nach Hause zu holen". Immer wieder verabreden sie sich an unterschiedlichen Orten, um gemeinsam zu zeichnen, wobei das dann jeder auf seine Weise tut.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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