AWO plant 40 Plätze für Flüchtlingsfamilien mit seelischen Verletzungen

Wittenau. Erstmals im Bezirk sollen Flüchtlinge in Wohnungen ziehen. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO)plant 40 Plätze für traumatisierte Familien in der Cité Foch.

Für Reinickendorf wäre es Novum: Asylbewerber leben nicht mehr Gemeinschaftsunterkünften, sondern in Wohnungen.

Das bringt vor allem traumatisierten Flüchtlingen viele Vorteile. Sie können ein halbwegs normales Familienleben führen und endlich einmal zur Ruhe kommen. Die Arbeiterwohlfahrt Mitte will diesen Weg jetzt gehen und hat in der Avenue Charles de Gaulle ein passendes, leerstehendes Wohnhaus gefunden. "Dort könnten wir 40 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in Appartements unterbringen, bevorzugt Frauen mit Kindern", informiert Awo-Geschäftsführerin Snezana Prvulovic-Hummel.

Vor allem aber sollten es Flüchtlinge sein, bei denen absehbar ist, dass sie länger in Berlin bleiben. Spruchreif ist allerdings noch nichts. Über den Mietvertrag verhandelt die Awo mit dem Liegenschaftsfonds Berlin als Eigentümer der Wohnhäuser. Auch der Betreibervertrag mit dem für Flüchtlinge zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) ist noch nicht in Sack und Tüten. Einige offene Fragen müssen geklärt werden. Wer zahlt die Miete? Wie wird künftig abgerechnet?

Keine Bedenken

"Diese Unterkunftsform hatten wir bisher nicht", sagt Prvulovic-Hummel. Die Geschäftsführerin rechnet deshalb nicht vor 2015 mit dem Einzug der ersten Flüchtlinge. Erfahrene Mitarbeiter aus dem Marie-Schlei-Haus sollen sie betreuen. In der Einrichtung am Eichborndamm 124 kümmert sich die Awo Mitte als Betreiberin seit April 2013 um rund 190 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge. Darunter sind viele Kinder. Das Bezirksamt ist über die Pläne der Arbeiterwohlfahrt informiert. Laut Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU) gibt es weder bauliche noch inhaltliche Bedenken gegen das Awo-Konzept. Auch mit den Anwohnern steht die Awo in Kontakt, um sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. In Berlin gibt es rund 7000 leerstehende Sozialwohnungen.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 407× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.012× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 612× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.