Fahrradwerkstatt im Flüchtlingsheim eröffnet

Aleksandra, Sedina und Sara (v.l.) kennen die Verkehrsregeln und dürfen jetzt Rad fahren. Möglich machte das die Idee von Oliver Rabitsch. | Foto: Kiefert
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Wittenau. Im Flüchtlingsheim an der Oranienburger Straße 285 gibt es jetzt eine Fahrradwerkstatt. Dort machen Reinickendorfer und Asylbewerber gespendete Zweiräder für die rund 500 Bewohner des Heimes wieder flott.

Sie sind fremd hier und wollen ihre Umgebung erkunden. Darum brauchen Asylbewerber Fahrräder. Bus und Bahn sind teuer. Und in vielen Reinickendorfer Kellern stehen ausgediente Drahtesel herum. Warum sie also nicht einsammeln, reparieren und an die Flüchtlinge kostenfrei ausleihen?

Für Oliver Rabitsch gab es keinen Grund, diese Idee nicht beherzt anzugehen. Zumal der Reinickendorfer Integrationsbeauftragte mit breiter Unterstützung im Bezirk rechnen konnte. Die Albatros gGmbH übernahm die Trägerschaft für das Projekt. Der Betreiber der Flüchtlingsunterkunft an der Oranienburger Straße, die Prisod Wohnheimbetriebs GmbH "Private soziale Dienste", stellte die Räume bereit. Die Polizei, das Flüchtlingsnetzwerk "Willkommen in Reinickendorf", Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD), der Migrationsbeirat, der Frauenbeirat und die Frauenbeauftragte Brigitte Kowas, die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, Bezirksverordnete und viele Nachbarn sagten ihre Hilfe zu. So konnte schließlich am 10. Juli die Fahrradwerkstatt "Refugee Bikes" im Asylbewerberheim eröffnet werden.

Dort reparieren die Bewohner ihre eigenen oder gespendeten Fahrräder unter fachkundiger Anleitung selbst. Die werden dann kostenfrei vor allem an Kinder und Halbwüchsige verliehen. Etwa 50 Drahtesel stehen bereits in der Werkstatt.

Mit dem Projekt schenken die Reinickendorfer den Flüchtlingen mehr Mobilität im weitläufigen Bezirk. "Mit dem Rad können sie ihren neuen Kiez kennenlernen. Die Kinder kommen schneller zur Schule oder in die Kita, können Sportvereine besuchen oder andere Angebote nutzen", sagte Oliver Rabitsch.

Um ein Fahrrad ausleihen zu können, müssen die Bewohner allerdings die Verkehrsregeln kennen. Deshalb springt hier die Polizeidirektion 1 unter ihrem Leiter Bernhard Kufka ein und bietet Verkehrsunterricht an.

Fahrräder können dem Asylheim jederzeit gespendet werden. Man kann dazu einfach vorbeikommen. Aber auch Ersatzteile werden gebraucht: Schläuche, Lenkergriffe, Pedalen, Ventile, Reflektoren, Leuchten, Klingeln und Kinderhelme.

Das Flüchtlingsheim auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ist mit 500 Plätzen die größte der drei Unterkünfte in Reinickendorf. Berlinweit belegt sie nach Lichtenberg Platz zwei.

Ulrike Kiefert / uk
Aleksandra, Sedina und Sara (v.l.) kennen die Verkehrsregeln und dürfen jetzt Rad fahren. Möglich machte das die Idee von Oliver Rabitsch. | Foto: Kiefert
Aleksandra, Sedina und Sara (v.l.) haben die Verkehrsregeln bereits gelernt. Jetzt freuen sie sich darauf, den Bezirk mit dem Rad zu erkunden. | Foto: Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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