Sitzbank als Kontaktbörse
Reinickendorf weihte ersten „Quasseltreff“ ein

Zum Plaudern auf die Bank unter dem Baum. Sitzend von links: Stadträtin Julia Schrod-Thiel, Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (beide CDU), die Einsamkeitsbeauftragte Annabell Paris, der Leiter des Grünflächenamts Sascha Braun sowie stehend dahinter die Azubis aus dem Grünflächenamt. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
  • Zum Plaudern auf die Bank unter dem Baum. Sitzend von links: Stadträtin Julia Schrod-Thiel, Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (beide CDU), die Einsamkeitsbeauftragte Annabell Paris, der Leiter des Grünflächenamts Sascha Braun sowie stehend dahinter die Azubis aus dem Grünflächenamt.
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Die Sitzgelegenheit fällt bereits durch ihre gelbe und violette Farbe und durch Sprüche auf: Einer lautet „Plaudern verbindet“. Damit ist auch der Sinn dieser bunten Bank vor dem Rathaus Reinickendorf am Eichborndamm erklärt, die am 2. Mai eingeweiht wurde. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Quasseltreff.

Einsamkeit ist laut Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Sie betreffe alle Bevölkerungsschichten, nicht zuletzt ältere Menschen. Als Konsequenz aus dieser Einschätzung gibt es seit Februar in Reinickendorf mit Annabell Paris die erste hauptamtliche Einsamkeitsbeauftragte in einer deutschen Kommune. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, Strategien gegen Einsamkeit zu entwickeln und Initiativen auf diesem Feld zu vernetzen und zu unterstützen. Der Quasseltreff ist dafür ein erster sichtbarer Ausdruck.

Denn die Bank soll zum Plaudern und Kennenlernen einladen. Wer sich dort hinsetzt, zeigt an, dass sie oder er an Kontakt mit anderen interessiert ist. Eine niederschwellige Möglichkeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Und ein kleiner Baustein, um Einsamkeit etwas zu minimieren.

Die Bank und weitere solcher Quasseltreffs haben Auszubildende des Fachbereichs Grünflächen des Bezirksamtes gestaltet. Es gibt insgesamt fünf. Nach dem Start am Rathaus sollen sie in den kommenden Wochen an weiteren Orten im Bezirk aufgestellt werden wie unter anderem an der Greenwichpromenade.

Für jede Bank hätten die Auszubildenden rund 50 Arbeitsstunden investiert, erklärte das Bezirksamt. Die Farbe habe pro Exemplar etwa 800 Euro gekostet. Denn es handelt sich nicht nur um einen auffallenden, sondern auch strapazierfähigen Anstrich.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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