Im Kiezfonds blieb mehr als die Hälfte übrig
Zu wenige wollten Geld
40.000 Euro standen in diesem Jahr im Kiezfonds für Wittenau, Hermsdorf und Tegel zur Verfügung. Damit sollen lokale soziale Projekte finanziell unterstützt werden.
Das Geld ist jetzt vergeben, aber nicht einmal die Hälfte der Summe. Exakt wurden 19.886 Euro und 80 Cent ausgeschüttet. Auf den restlichen 20.000 Euro blieb der Bezirk sitzen.
Insgesamt nur 15 Anträge auf Förderung
Der Grund: Es war zu wenig Interesse vorhanden. Obwohl die Bewerbungsfrist sogar noch einmal verlängert worden war. Bei zwei Sitzungen der Jury am 15. und 28. September musste aber eine Entscheidung fallen. Vor allem deshalb, weil die Fördermittel noch in diesem Jahr verwendet werden müssen. Anscheinend hat es insgesamt nur 15 Antragsteller gegeben. Drei erwiesen sich nach Angaben des Bezirksamtes als nicht förderfähig. Blieben noch zwölf übrig. Die erhalten jetzt einen Zuschuss zwischen 525 und 2000 Euro.
Sinn des Kiezfonds ist es nicht, einige wenige Projekte mit großen Beträgen auszustatten. Vielmehr möglichst viele Initiativen im überschaubaren finanziellen Umfang zu unterstützen. Er ist auf bestimmte Gebiete beschränkt. In diesem Jahr konnten Initiativen aus den Ortsteilen Wittenau, Hermsdorf sowie der Nordteil Tegels bedacht werden. Auch Corona hat das Interesse nicht gerade stimuliert. Viele Vereine und Organisationen hatten zuletzt wahrscheinlich andere Sorgen, als sich um Ideen für den Kiezfonds zu kümmern.
TSV Wittenau, "Schlappohren"
und die Schreibfrauen profitieren
Einige haben das aber getan und wurden nicht nur wegen mangelnder Konkurrenz bedacht. Namentlich sind das der Club de Peche, die Evangelische Familienbildung im Kirchenkreis Reinickendorf, der TSV Berlin Wittenau, der Schwerhörigen-Selbsthilfetreff „Schlappohren“, das Diakonische Werk, der Wassersportclub Blau-Weiß Tegel, die Wittenauer Schreibfrauen, der Verein Regenbogen Reinickendorf, die AG Geschichtsforum Tegel, der Verein I love Tegel, der VfB Hermsdorf sowie das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv.
Ihre Vorhaben reichen von nachhaltiger Ausstattung und Nutzung von Booten über die Sanierung eines Lagercontainers, das Herrichten von Freiflächen, Beratungsangebote, Sprechtraining, Geschichtstafeln am Bahnhof Tegel bis zu einer Werbekampagne, die zum Einkauf in Tegel anregt. Auch Industriespaziergänge in Wittenau sowie Dialogformen in Pandemie-Zeiten wurden von der Jury als förderungswürdig anerkannt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.