Beste Saison der Vereinsgeschichte
Aufstieg verpasst – und doch nicht unglücklich
Der Wittenauer SC Concordia hat eine richtig gute Saison in der Fußball-Landesliga absolviert, wenn am Ende auch der ganz große Wurf, der Aufstieg in die Berlin-Liga nicht gelungen ist. Doch so richtig traurig ist man im Lager der Wittenauer nicht.
„Ich sage das, was ich schon die ganze Saison über gesagt habe: Wenn wir aufgestiegen wären, hätten wir das auch angenommen und uns dieser Herausforderung gestellt“, betont der Vorsitzende Holger Seidel. „Wenn man aber sieht, wie es in dieser Saison dem 1. FC Schöneberg nach dem überraschenden Aufstieg im letzten Jahr in Berlins höchste Spielklasse ergangen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir in der Berlin-Liga vermutlich auch Kanonenfutter gewesen wären. Und deshalb ist alles gut so wie es ist. Wir hatten richtig viel Spaß, haben gern da oben mitgemischt, sind aber nicht traurig, dass es jetzt so gekommen ist.“ Zudem gesteht Seidel ein, dass die drei Teams an der Tabellenspitze fußballerisch besser seien und es auch verdient hätten, die Aufsteiger unter sich auszuspielen. „Man muss aber auch sagen, dass wir in den Duellen mit den Topteams immer mitgehalten und auf Augenhöhe agiert haben.“ In der Tat: Sowohl gegen Berolina Stralau als auch gegen Türkiyemspor und Hilaspor konnte man jeweils ein Spiel gewinnen. Wenn man den Wittenauern etwas vorwerfen kann, dann, dass sie gegen die Teams aus dem Tabellenkeller zu viele Punkte liegen gelassen haben. Doch unter dem Strich steht die beste Saison in der über 100-jährigen Vereinshistorie. Und darauf kann man mit Recht stolz sein.
"Der Trainer hat ein Händchen für Spieler"
Ein Vater des Erfolges ist ohne Zweifel Trainer Karsten Steffan, im Sommer 2013 vom 1. FC Lübars an die Wittenauer Göschenstraße gewechselt. „Er schafft es immer wieder, gemessen an unseren Möglichkeiten, aus wenig viel zu machen“, bringt es Seidel auf den Punkt. Exemplarisch stünden dafür Spielerverpflichtungen, die der Wittenauer SC sehr oft aus unteren Ligen tätigt: „Unser Trainer hat einen Blick und ein Händchen für Spieler, die eigentlich keiner kennt, die sich bei uns dann aber toll entwickeln: Mustafa Acar, Patrick Laskowski oder Kevin Teuber – um nur einige zu nennen.“
Karsten Steffan, den sein Vorsitzender als fokussiert und – zumindest außerhalb des Platzes – als sehr unaufgeregt bezeichnet, wird übrigens weiterhin Coach beim Wittenauer SC bleiben. Das haben der Trainer und der Vorsitzende bereits per Handschlag beschlossen.
Für die neue Saison haben die Wittenauer mit der Spielzeit 2017/2018 die Messlatte hoch gelegt. Die Erwartungen an das Team könnten wachsen. Steigen damit auch die Ansprüche im Klub? „Nein, nein, überhaupt nicht“, lässt Seidel überhaupt keinen Druck aufkommen. „Wenn ich gefragt werde, antworte ich offen und ehrlich, dass unser Ziel für die kommende Saison ein einstelliger Tabellenplatz sein wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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