Ein Sport mit „Suchtfaktor“: Vom 1. Squash Club und der Suche nach dem Nachwuchs
Reinickendorf. Mit einem tollen Angebot versucht der 1. Squash Club Berlin (SCB), Kinder und Jugendliche für einen rasanten Sport zu begeistern: Ab Sonnabend, 8. April, lädt der Klub alle interessierten Kinder und Jugendlichen einmal wöchentlich für drei bis vier Monate zum Training ein. Das Besondere: Dieses Angebot ist kostenlos.
Jeweils sonnabends von 11 bis 12.30 Uhr werden die Trainer Harry Hergert und Michael Loff das Training im Sportcenter Wittenau an der Wittenauer Straße 82-86 leiten. Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 16 Jahren sind herzlich eingeladen, die Sportart Squash ganz unverbindlich einfach mal auszuprobieren. Das Sportgerät wie Schläger und Bälle werden vom Klub gestellt, so dass Interessierte lediglich Sportbekleidung und Hallenschuhe mitbringen müssen.
Nur noch drei Teams haben eine Jugendabteilung
Die Idee für diesen kostenfreien Jugend-Trainingstag hatten die Verantwortlichen, weil sich immer weniger Kinder und Jugendliche für Squash begeistern lassen. Entsprechend steigt das Durchschnittsalter auch beim 1. SCB von Jahr zu Jahr. Der Vorsitzende Oliver Willhaus schätzt, dass es in den Landesverbänden Berlin und Brandenburg überhaupt nur noch drei (!) Vereine gibt, die eine Jugendabteilung haben.
Dabei ist Squash ein absolut faszinierender und vielfältiger Sport, der dem Athleten so einiges abverlangt: Man benötigt Ausdauer und Schnelligkeit, eine gute Schlagtechnik, eine exzellente Körperbeherrschung und Beweglichkeit, um sich auf dem 9,75 mal 6,40 Meter großen Spielfeld behaupten zu können. Und auch der Kopf ist gefordert. Denn ähnlich wie beim Schach sollte man in der Lage sein, die Züge seines Gegners schon im Vorfeld zu erahnen.
„Richtig gute Squashspieler stehen immer schon da, wo der Ball hinkommt“, weiß Harry Hergert, der seit über 30 Jahren dem kleinen Kautschukball im 1. SCB hinterherjagt. Ihn fasziniert ganz besonders die Vielfältigkeit seines Sports: Ein richtig guter Spieler benötige die Strategie eines Schachspielers, die Reaktionsfähigkeit eines Eishockey-Torhüters, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Kondition eines Marathonläufers und die Wendigkeit eines Turners. Entsprechend sollte man ein wenig geduldig sein, wenn man Squash richtig lernen möchte. Aber es lohnt sich, wie Oliver Willhaus noch einmal betont: „Es ist sicherlich richtig, dass es ein wenig Zeit braucht, um ein richtig guter Squashspieler zu sein. Aber es macht von Beginn an sehr viel Spaß und hat einen unheimlichen Suchtfaktor. Wenn man erst einmal von diesem Virus infiziert wurde, kommt man davon nicht mehr los.“
5. Berliner Meisterschaft zum Vereinsjubiläum
Zurzeit hat der 1. SCB, der in diesem Jahr übrigens sein 40-jähriges Bestehen feiern wird, rund 50 aktive Mitglieder. Die Athleten können ihr Glück auf Ranglistenturnieren und in Einzelmeisterschaften suchen oder im Team am Spielbetrieb teilnehmen. Und der 1. SCB ist auch dabei richtig gut: Die 1. Herren sicherten sich unlängst den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord, immerhin der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Und die Damen wurden zum 5. Mal in Folge Berliner Meister. Insgesamt nehmen neun Teams des Klubs am Spielbetrieb teil – mehr als in allen anderen Berliner Vereinen.
Um Anmeldung für den kostenfreien Jugend-Trainingstag wird gebeten, damit der Klub die entsprechende Anzahl an Courts reservieren kann. Diese ist unter info@1scb.com möglich. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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