Mehrfach talentiert: Pascal Duong strebt bei Deutscher Meisterschaft eine Medaille an
Wittenau. Das Internationale Deutsche Turnfest, das vom 3. bis 10. Juni erstmals seit 2005 wieder in Berlin ausgerichtet wird, wirft seine Schatten voraus. Und während sich geschätzte 70.000 Teilnehmer auf ihren Auftritt bei einer der unzähligen Showeinlagen freuen, bereiten sich zeitgleich viele Athleten auf die Deutsche Meisterschaften vor, die im Rahmen des Turnfestes ausgerichtet werden.
Einer von ihnen ist der 18-jährige Pascal Duong vom TSV Berlin-Wittenau, der beim Deutschen Achtkampf antreten wird. Sein Ziel: ein Platz auf dem Treppchen! „Eigentlich bin ich sehr zuversichtlich, einen Platz unter den ersten Drei zu erreichen“, sagt der gebürtige Berliner. „In den letzten Jahren war ich oft sehr knapp dran, so dass es jetzt eigentlich an der Zeit wäre.“
Der Mehrkampf besteht bei den Athleten ab 18 Jahren aus den turnerischen Disziplinen Barren, Boden, Reck und Sprung sowie Kugelstoßen, Sprint über 100 Meter, Weitsprung und Schleuderball. Das Reck könnte man als Pascals Paradedisziplin bezeichnen. Auch am Boden hat er eine fest sitzende Übung. „Am Barren habe ich ab und an ein paar Schwierigkeiten“, gesteht der Sohn einer deutschen Mutter und eines vietnamesischen Vaters. „In der Leichtathletik gibt es eigentlich keine Disziplin, bei der man patzen kann. Der Weitsprung liegt mir ein bisschen mehr, das Kugelstoßen weniger.“
Ein Top-Turner wird irgendwann zu groß
Im Alter von fünf Jahren begann Pascal Duong an der Turntalentschule am Olympiastützpunkt in Hohenschönhausen mit dem Turnen. Dort blieb er bis zur sechsten Klasse, bevor er zum TSV Berlin-Wittenau wechselte. Bis dahin hatte er zur absoluten Turnelite gehört. „Es gibt einen Zeitpunkt, da wird gnadenlos ausgesiebt. Da wird der Fokus nur noch auf die Besten der Besten gelegt“, erinnert sich Duong. „Für einen richtig guten Turner war ich dann irgendwann einfach auch zu groß“, sagt der 1,82 Meter große Mehrkämpfer. Also galt es, sich neue Ziele zu setzen. Und beim TSV erkannte man sehr schnell, dass in dem mehrfachen Berliner Meister im Turnen auch ein richtig guter Leichtathlet steckt. „Von Beginn an fand ich die Abwechslung zwischen dem Turnen und der Leichtathletik sehr schön“, erinnert sich Duong. Alternativ hätte er sich im Mehrkampf auch für das Schwimmen entscheiden können. Jedoch: „Ich habe relativ schnell gemerkt, dass das Schwimmen nicht wirklich mein Ding ist.“
Für sein Ziel trainiert Pascal Duong, der zurzeit sein Abitur macht, drei Mal in der Woche. Allerdings habe das Training zuletzt unter den schulischen Anforderungen ein wenig gelitten. „Es ist wirklich schwierig, beides vernünftig unter einen Hut zu bekommen.“ Und auch deshalb ist der Mehrkämpfer, der unbedingt ein wissenschaftliches Studium beginnen möchte, vorsichtig, wenn es um die sportliche Zukunft geht. „Es wäre natürlich toll, wenn ich weiter Turnen könnte. Ich weiß aber auch, dass das sehr schwierig werden wird. Aber so ist das im Leben. Dann werde ich mir halt wieder etwas Neues suchen.“ min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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