Concordia erlebt zum Ende der Hinrunde Wechselbad der Gefühle
Von Euphorie und ein wenig Trübsal

Mit zwölf Treffern ist Marcel Madsack (gelb) auch in dieser Spielzeit wieder einmal der beste Torschütze beim Wittenauer SC. | Foto: Michael Nittel
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Die Fußballer vom Wittenauer SC Concordia sind zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Landesliga, Staffel zwei durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen: Nachdem der Sieg gegen den bis dato ungeschlagenen und unangefochtenen Spitzenreiter Berlin United eine in Wittenau bis dahin kaum gekannte Euphorie ausgelöst hatte, sorgten die zwei Pleiten im Anschluss beim SSC Teutonia und beim FC Spandau für ein wenig Trübsal.

Lieber hätte er das Spiel gegen United verloren und dafür die Partien in Spandau gewonnen, äußerte sich Wittenaus Coach Karsten Steffan nach den beiden schwachen Auftritten seines Teams zum Jahresende. In diesen Spielen zeigte sich das größte Dilemma der Truppe von der Göschenstraße: die fehlende Konstanz.

Doch unabhängig davon haben die Wittenauer einmal mehr das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht und eine gute Hinrunde gespielt: Mit acht Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen überwintert man auf Platz vier. Und rechnet man diese Punkteausbeute hoch, so liegt der Wittenauer SC voll auf Kurs, die letzte Saison zu bestätigen. Damals spielte man zur Überraschung vieler Fachleute bis ins Frühjahr hinein um den Aufstieg mit und legte eine der besten Spielzeiten in der 108-jährigen Vereinsgeschichte hin. Und mal ehrlich: Vom zweiten Tabellenplatz, der mindestens zu zwei Relegationsspielen um den Aufstieg in die Berlin-Liga berechtigt, sind die Wittenauer nur zwei Pünktchen entfernt. Nimmt man die Qualität der einzelnen Teams und die bisherige Punkteausbeute zum Maßstab, so werden sich noch sieben Teams, von Fortuna Biesdorf (28 Punkte) auf Platz zwei bis zum Nordberliner SC (21) auf Rang acht, um diesen Platz streiten und der Liga eine spannende Rückrunde bescheren. Und der Wittenauer SC gehört definitiv dazu, wie auch der Vorsitzende Holger Seidel nach dem Erfolg über United ohne Umschweife erklärt hatte: „Na klar, es wäre jetzt albern zu behaupten, dass wir weiterhin an unserem Saisonziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, festhalten werden. Natürlich haben wir eine reelle Chance, den zweiten Rang zu erreichen. Aber nach wie vor bin ich auch der Auffassung, dass ich anderen Teams wie dem 1. FC Wilmersdorf aufgrund ihrer Qualität die besseren Chancen einräume, hinter Berlin United auf diesem Platz zu landen.“

Neuverpflichtungen schlagen ein

In Wittenau hat man in den letzten Jahren mit den Neuverpflichtungen ein richtig gutes Händchen bewiesen – und das, obwohl die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind und man die Spieler ausnahmslos von unterklassigen Teams verpflichtet hat: So holte man bereits 2017 Kevin Teuber vom MSV Normannia aus dem Märkischen Viertel, um ein Jahr später auch seinen älteren Bruder Marvin von dort loszueisen. Der 22-jährige Kevin konnte bislang vier, der 23-jährige Marvin schon zehn Saisontreffer erzielen. Aber auch Mohammed Mustafa Acar, der 2017 ebenfalls von Normannia kam, hat eine tolle Entwicklung genommen und ist längst Stammspieler.

Man darf sich in Wittenau in jedem Fall auf eine spannende Rückrunde freuen, in der so ziemlich alles möglich zu sein scheint: Holger Seidel abschließend: „Ganz ehrlich: Ich würde es unseren Jungs einfach mal gönnen, Berlin-Liga zu spielen. Aber unabhängig vom Ausgang dieser Saison freuen wir uns einfach darüber, ein richtig tolles Team beieinander zu haben. Und damit meine ich nicht nur uns als Vorstand, die Trainer Karsten Steffan und Michael Hübner sowie alle Spieler, sondern auch unsere Betreuerin Dagmar, unser Physio Maria. Jeder Einzelne trägt seinen Teil zu diesem Erfolg bei.“

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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