Wittenauer SC verabschiedet sich aus Aufstiegsrennen
"Für uns war der Aufstieg in die Berlin-Liga zu keiner Zeit ein Thema", sagte der Vorsitzende Holger Seidel. "Wir haben höchstens bei einem Bierchen mal gequatscht und spekuliert: Was wäre eigentlich, wenn...?" Letztlich habe jedoch die Konstanz gefehlt.
Insbesondere gegen die Teams aus dem Tabellenkeller haben die Wittenauer in den letzten vier Wochen einfach zu viele Punkte liegengelassen: Gegen das Schlusslicht, den SC Staaken auf Platz 16, mühte sich die Mannschaft zu einem 1:1-Remis. Gegen Stern Marienfelde (13.) unterlag sie mit 1:2. Und gegen den SV Norden-Nordwest (14.) nun wieder nur ein Remis. "In diesen Partien hat sich gezeigt, dass wir noch kein Team sind, das einen Gegner auch mal an die Wand spielen kann. Da sind uns die Mannschaften an der Tabellenspitze, CFC Hertha 06 und FC Internationale, weit voraus."
Dabei waren es genau die Trainer dieser Teams, Murat Tik vom CFC und Andreas Fricke vom FC Internationale, die die Arbeit der Wittenauer in den höchsten Tönen lobten und sie als ernsthafte Konkurrenten um den Aufstieg nannten. "Das ehrt uns natürlich sehr und zeigt, dass wir hier - vor allem als Aufsteiger - richtig gute Arbeit machen. Wir sind aber überhaupt nicht böse und bestellen unseren Trainer gleich zum Rapport, nur weil wir nach diesem Unentschieden heute definitiv nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun haben werden", so Seidel.
Nach 22 von 30 Spieltagen liegen die Wittenauer mit elf Siegen, sieben Remis und nur vier Niederlagen und insgesamt 40 Punkten aber immer noch auf einem tollen vierten Platz. Spitzenreiter Hertha 06 (50 Punkte) und der FC Internationale (49) auf den Aufstiegsrängen sind aber nur noch theoretisch abzufangen. Auch deshalb richtet sich das Augenmerk schon jetzt auf die neue Spielzeit. Die Erwartungen im Umfeld des Wittenauer SC sind gestiegen, oder? "Nein, nein", wiegelte Seidel sofort ab. "Das gab es in Wittenau in den letzten Jahren einfach schon zu oft, dass wir eine gute Saison gespielt haben und im Jahr darauf dann doch wieder abgestiegen sind." Entscheidend sei, wie sich die personelle Situation verändern werde. Damit steht und fällt der Erfolg.
"Einige unserer Spieler haben durch ihre guten Leistungen bestimmt Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt", berichtete Seidel. Besonders Stürmer Benjamin Lamprecht, mit 23 Treffern Toptorjäger der Liga, ist in den Fokus einiger Spitzenteams gerückt. "Er fühlt sich bei uns sehr wohl. Aber das heißt heutzutage leider nichts." Auch Stürmerkollege Marcel Madsack, der insgesamt zwölfmal traf, ist in einer Spielzeit immer für 20 Treffer gut. Seidel: "Letztlich gilt für unsere Stürmer wie für alle anderen Spielern auch: Wir müssen bis zum Sommer abwarten. Und dann sind wir alle ein kleines bisschen schlauer, mit wem es in die neue Spielzeit gehen wird."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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