Parken, aber nur in der Nacht
Ein vorläufiges Mobilitätskonzept für die Cité Foch
Wie der Verkehr im Neubaugebiet Cité Foch organisiert werden soll, war zuletzt ein Dauerthema. Was dazu bisher bekannt war, stieß in vielen Punkten auf Kritik. Nicht nur deshalb war ein Mobilitätskonzept versprochen worden. Das liegt jetzt vor. Allerdings nur in vorläufiger Fassung.
Präsentiert wurde das vom Büro Stadtraum erstellte Konzept am 28. November in der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Tiefbau. Bezahlt hat es die bundeseigene Liegenschaftsverwaltung BImA, Eigentümer und Investor in der Cité Foch. Vorläufig ist das Konzept deshalb, weil weitere Anmerkungen und Erkenntnisse einfließen sollen.
Nach dieser Vorlage soll es an den Straßen temporäre Parkplätze geben. Am Abend und in der Nacht ist das Autoabstellen dort erlaubt, zwischen 7 und 18 Uhr größtenteils verboten. Nur etwa 50 von 150 Stellflächen können dann privat genutzt werden. Andere sind für den Lieferverkehr vorgesehen oder auch für „Elterntaxis“ vor Schulen. Der Wegfall von Parkplätzen hatte bisher am meisten bewegt. Dass das vorhandene Parkhaus nach einem Ausbau statt bisher rund 200 dann ungefähr 350 Autos beherbergen kann, wird nicht durchgehend als angemessener Ausgleich gesehen. Ein weiteres kontroverses Thema ist die vorgesehene Sperrung oder Verkehrsberuhigung von Straßen in der Cité Foch. Anwohner im benachbarten Wohnquartier befürchten mehr Fahrzeuge, speziell in der Hochjagdstraße. Auch beim öffentlichen Nahverkehr gibt es noch Gesprächsbedarf. Für die Buslinie 332 ist bisher lediglich ein 20-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit vorgesehen. Die in der Vorlage skizzierten weiteren Wegeverbindungen wurden zwar grundsätzlich begrüßt. Allerdings angemerkt, dass eine davon über privates Terrain führt.
Es gab im Ausschuss weitere Einwände, Vorbehalte, auch Vorschläge. Wolfgang Nieschalk von der Initiative Waidmannslust regte an, entlang der Jean-Jaurès-Straße zusätzliche Parkplätze einzurichten. Außerdem sollten dort Bäume gepflanzt werden. Die CDU-Fraktion in der BVV sprach wiederum von einem "Immobilitätskonzept". Das Konzept eines autoarmen Quartiers würde an den Bedürfnissen vieler Menschen vor Ort völlig vorbeigehen, meinte die Union.
Erneut kritisiert wurde von Teilnehmern eine unzureichende Bürgerbeteiligung. Ob die nochmal in großem Rahmen stattfindet, ist allerdings fraglich.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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