Stromnetz Berlin baut einen neuen Netzknoten
Die Mehrfachsteckdose für den Berliner Norden

Beim Spatenstich (von links): Erik Landeck, Korinna Stephan, Severin Fischer, Stephan Boy, Geschäftsführer Berliner Energie- und Netzholding (BEN) und Marlon Baar, Stromnetz-Projektleiter für den Neubau.  | Foto:  Thomas Frey
3Bilder
  • Beim Spatenstich (von links): Erik Landeck, Korinna Stephan, Severin Fischer, Stephan Boy, Geschäftsführer Berliner Energie- und Netzholding (BEN) und Marlon Baar, Stromnetz-Projektleiter für den Neubau.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Ein Netzknoten hat bei der Stromversorgung im Großen eine ähnliche Funktion wie Mehrfachsteckdosen in jedem Haushalt. Im Privathaushalt wird die Energie auf weitere Nutzer, Elektrogeräte, beim Netzknoten auf die Umspannwerke verteilt.

Berlin hat 17 Netzknoten, die von Stromnetz Berlin betrieben werden. Einer davon befindet sich an der Holzhauser Straße in Wittenau. Dort entsteht jetzt ein Neubau, für den am 19. Juni der erste Spatenstich erfolgte. Das bisherige Gebäude wird nach der Fertigstellung abgerissen.

Es gibt mehrere Gründe für die 60 Millionen Euro teure Investition. Der wichtigste ist, dass der bisherige Netzknoten aus dem Jahr 1968 veraltet ist und bereits technisch nicht mehr die Anforderungen der Zeit erfüllt. Das gilt erst recht beim Stichwort klimafreundliche Energieversorgung. Dazu kommt, dass die Verteilerstation zu klein für vor allem zukünftig erwartete Bedarfe ausgelegt ist.

Der Strombedarf in der Stadt werde weiter wachsen, sagte Dr. Erik Landeck, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin. „Dafür müssen wir die Netzkapazität in den kommenden zehn Jahren verdoppeln“. Die neue Anlage in Wittenau werde deshalb über 23 Schaltfelder verfügen, gegenüber elf im alten Netzknoten. Zusätzlicher Strombedarf ergibt sich bereits durch die Anpassungen aufgrund des Klimawandels, dass immer mehr E-Autos auf den Straßen Berlins rollen. Außerdem wird erwartet, dass Berlin weiter wächst. Der Netzknoten Wittenau werde unter anderem die Versorgung des neuen Schumacher-Quartiers auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tegel unterstützen, erklärte Stromnetz Berlin. Dort sind ungefähr 5000 Wohnungen für insgesamt etwa 10 000 Menschen geplant. Abgesehen von diesem Beispiel war das Unternehmen aber eher zurückhaltend, was den exakten Einzugsbereich betrifft. Darüber könnten „aus Sicherheitsgründen“ keine detaillierten Angaben gemacht werden. Deutlich wurde allerdings: Die riesige Mehrfachsteckdose an der Holzhauser Straße deckt weite Teile des Berliner Nordens ab.

Der Neubau sei deshalb „ein wichtiges Projekt für eine zuverlässige und klimafreundliche Energieversorgung in Reinickendorf“, sagte Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan (B’90/Grüne) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Severin Fischer (SPD) sieht hier „eine gute Investition in die Versorgungssicherheit Berlins“.

Bis zur Fertigstellung wird es allerdings noch etwas dauern. Der Rohbau soll bis 2026 stehen, danach folgt der Einbau der Schaltanlage. Die Inbetriebnahme ist für 2031 geplant. Sollten sich die Kapazitäten irgendwann als zu gering erweisen, ist der neue Netzknoten auch für weiteren Um- und Ausbau ausgelegt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 77× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 419× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 390× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 824× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.