Neues Geld für die Sanierung
Arbeiten an der Alten Dorfkirche können weitergehen
Am 14. Oktober wurde das 250-Jährige Jubiläum der Alten Dorfkirche gefeiert – obwohl die Sanierungsarbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind. Jetzt gab es neues Geld für die weiteren Maßnahmen.
Aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), kommen 40 000 Euro. Sie sind für den denkmalgeschützten Kirchhof bestimmt. Er soll nach der Rekonstruktion der Gräber und der Bepflanzung für Besucher geöffnet werden. Nach einer Begehung mit der Staatsministerin und dem Zehlendorfer Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann (CDU) im Oktober wurde das Geld beantragt und nun bewilligt. „Diese Summe ist für die Sanierung der Kreuze und der Grabgitter vorgesehen“, erläutert Beatrix von Wedel vom Arbeitskreis Alte Dorfkirche.
Neben der Kirchensanierung und der Neugestaltung des Altarraums ist der Kirchhof der dritte Schwerpunkt im Gesamtprojekt. Eine grüne Oase stellen sich von Wedel und Eckhard Siedke vom Förderverein vor. Mit Hilfe von Freiwilligen konnte im Sommer bereits Unkraut entfernt und ein Teil des Wildwuchses zurückgeschnitten werden. So soll die Schönheit des Ortes mit den alten Grabstätten und den drei Maulbeerbäumen, die von der Seidenraupenzucht Friedrichs II. übrig geblieben sind, wieder sichtbar gemacht werden. 1803 gab es immerhin 28 Exemplare der Bäume.
Von den Grabstätten mit den gusseisernen Kreuzen aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind noch mehrere an ihrem ursprünglichen Standort erhalten. Ein bemerkenswerter Umstand, wie in einer Schrift von Clemens-G. Szamatolski von 1985 zu lesen ist, den der Förderverein auf seiner Internetseite veröffentlicht hat. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kirchhof für weitere Bestattungen geschlossen, sie fanden dann auf dem 1872 eröffneten Gemeindefriedhof an der Onkel-Tom-Straße statt. Nur noch wenige Erbbegräbnisstätten rund um die Dorfkirche konnten danach weiter genutzt werden. Das hatte laut Szamatolski zur Folge, dass das Ensemble des Friedhofsbereichs einen nahezu geschlossenen Charakter aufweist, „der durch wenige gartendenkmalpflegerische Maßnahmen weitgehend wieder hergestellt werden kann.“ Genau dies ist das Ziel von Förderverein und Arbeitskreis. Zum Konzept gehört neben der „Gartenarbeit“ auch das Aufstellen von Bänken – einige Stifter gibt es bereits.
Zusätzlich zum Geld des Staatsministeriums erhielt die Pauluskirchengemeinde, zu der die Alte Dorfkirche gehört, einen symbolischen Scheck in Höhe von 130 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die weitere Sanierung des Gebäudes.
Wie es bei der Instandsetzung alter Bauten oft passiert, kam es auch bei der Dorfkirche zu unvorhergesehenen Kostensteigerungen. Das Geld wird dringend gebraucht, denn erst im Laufe der Arbeiten war deutlich geworden, dass die Maßnahmen am Dachstuhl umfangreicher waren als ursprünglich gedacht und das Dach selbst völlig neu eingedeckt werten musste. „Wir freuen uns sehr über die großzügige Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz“, sagt von Wedel. „Mit dieser Hilfe gehen wir davon aus, dass die Dachdeckerarbeiten und damit die Sanierung des Gebäudes bis Ende des Jahres abgeschlossen werden kann.“ Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stiftung die Restaurierung der Alten Dorfkirche mit 100 000 Euro unterstützt.
Inzwischen wird weiter an der Planung für die Neugestaltung des Kircheninnenraumes gearbeitet, Start soll im neuen Jahr sein.
Insgesamt sind für die Kirchensanierung rund 400 000 Euro veranschlagt, für den Kirchhof 180 000 Euro und für den Altarraum etwa 80 000 Euro. Nach wie vor sind Spenden willkommen. Mehr Informationen dazu auf http://dorfkirche-berlin-zehlendorf.de/
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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