Argentinische Allee: Schwarzkiefer weicht denkmalgerechter Sanierung
Einigen Anwohnern, wie Monika Blüm, geht das Fällen zu weit. Sie hat kein Verständnis dafür, dass alter Baumbestand entfernt wird. "Das passt für mich nicht in das Bild von heutigem Umweltschutz", sagt sie. Die Anwohnerin fühlt sich hilflos. Sie erfuhr erst durch die Markierung der Bäume mit roten Punkten von der geplanten Fällung.
Auch Barbara von Boroviczény, Sprecherin der Mieterinitiative Onkel-Tom-Siedlung, fragt sich, ob grüner Denkmalschutz heute noch 1:1 umgesetzt werden sollte. Die Mieterinitiative schätze zwar das denkmalschützerische Engagement der Deutschen Wohnen AG. Nur hätte sich die Initiative bei der Durchführung mehr "Augenmaß" und Verständnis für Natur- und Umweltschutzgedanken erwartet. Die Argentinische Allee sei eine vielbefahrene Verkehrsader. Die alten Bäume böten Bewohnern Schutz vor Hitze und Feinstaubbelastung und seien Lebensraum für viele Tiere.
Die Deutsche Wohnen AG, Verwalterin der Siedlung, lässt die Schwarzkiefer fällen, weil sie nicht typisch für diese Region sind und nicht dem historischen Zustand der Freiflächen an der Argentinischen Allee entsprechen. Schwarzkiefern sind gewöhnlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika zu Hause.
Für die gefällten Bäume werden stattdessen Waldkiefern und Birken gepflanzt. Die Fällung wurde mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt und durch diese genehmigt.
Marko Rosteck von der Deutsche Wohnen AG weiß, dass die Maßnahmen nicht für alle Anwohner leicht sind, hält die Informationspflicht der Verwaltung jedoch für erfüllt: "Ein Eingriff in das direkte Wohnumfeld ist selten leicht und insbesondere das Thema Bäume und Grünflächen besitzt eine hohe emotionale Kraft." Darum informiere die Deutsche Wohnen AG umfassend und frühzeitig und stünde für das persönliche Gespräch bereit". Eine Aussage, die Anwohner wie Frau Blüm in diesem Fall nicht teilen.
Autor:Stefanie Roloff aus Friedenau |
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