Baumschutz verzögert Bauarbeiten in der Matterhornstraße
Zehlendorf. Seit August verlegen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) neue Wasserrohre in der Matterhornstraße. Jetzt ist klar, dass die Arbeiten statt bis Jahresende bis voraussichtlich Anfang März kommenden Jahres weitergehen. Der Grund: Rücksichtnahme auf schutzwürdige Bäume.
Die Wasserbetriebe tauschen auf dem Straßenabschnitt zwischen Elvirasteig und Kirchblick auf einer Länge von insgesamt 800 Metern die Wasserleitungen aus. Grauguss wird durch duktilen Guss, der formbar ist und Erschütterungen des Straßenverkehrs besser standhält, ersetzt. „Diese Maßnahmen gehören zu unserem stadtweiten Sanierungsprogramm, bei dem wir nach und nach alte Leitungen austauschen“, erläutert BWB-Sprecherin Astrid Hackenesch-Rump.
Der Austausch erfolgt im so genannten Press-Zieh-Verfahren. Dabei wird unterirdisch beim Herausziehen der alten Leitung gleichzeitig die neue ins Erdreich gepresst. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren sinken Zeitaufwand und Umweltbelastung.
Auf dem Teilstück der Matterhornstraße kann dieses Verfahren aber nicht konsequent verfolgt werden, da es schutzwürdigen Baumbestand gibt. Die BWB arbeiten deshalb mit einem vom Naturschutz- und Grünflächenamt (NGA) beauftragten Baumbegleiter, der fast täglich vor Ort ist. Er begutachtet die Wurzeln der Bäume und ordnet im Zweifel an, dass Teile des Grabens vorsichtig per Hand auszuschachten sind. „Das nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch“, sagt Hackenesch-Rump. „Teilweise müssen auch Baumwurzeln beschnitten werden, was eine Genehmigung des NGA erfordert.“
Auf einem 150 Meter langen besonders problematischen Teilstück wird ein noch aufwendiges Verfahren zum Schutz der Wurzeln eingesetzt. Die BWB ziehen einen Kunststoffschlauch in die alte Leitung, blasen ihn auf und lassen ihn aushärten. Dafür werden deutlich kleinere Baugruben benötigt.
„Das Ausmaß der schutzwürdigen Wurzeln war zu Beginn der Arbeiten nicht abzusehen“, sagt die Sprecherin. Die BWB hoffen, die Bauarbeiten, in die sie rund 430 000 Euro investieren, bis Anfang März beenden zu können – falls keine witterungsbedingte Pause nötig wird. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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