Bezirk prüft Entschlammung des Waldsees
Der Waldsee soll sauberer werden. Zwar ist die Wasserqualität im grünen Bereich, eine Entschlammung könnte aber noch eine Verbesserung bringen. Darauf setzt die Bezirksverordnetenversammlung und hat das Bezirksamt beauftragt, die Möglichkeit zu prüfen.
Der Waldsee nahe dem U-Bahnhof Krumme Lanke ist auf die Zufuhr von zusätzlichem Wasser angewiesen. In trockenen Zeiten mit wenig Regenfällen erhält er über Pumpen Frischwasser aus dem Schlachtensee.
„Der Waldsee ist aber auch so etwas wie ein Regenbecken der umliegenden Straßen“, erläutert Stephan Natz von den Berliner Wasserbetrieben (BWB). Das ungereinigte Regenwasser führt Schmutz, Laub und Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff mit sich. In den Schlachtensee, der als EU-Badegewässer deklariert ist, kann es nicht gelangen, da der entsprechende Überlauf 1988 zugemauert wurde, wie Natz erläutert.
Dieses System funktioniert normalerweise gut. Nach den starken Regenfällen im Sommer 2017 stieg der Pegel des Waldsees jedoch deutlich an. Die Besitzer der privaten Ufergrundstücke waren beunruhigt. Die Gärten wurden überflutet, es kam zu Schäden an den Häusern. In Abstimmung mit den Behörden mussten die BWB daraufhin ausnahmsweise den Waldseepegel in Richtung Schlachtensee senken.
Maßnahmen am Waldsee zu starten seien nicht dringend notwendig, erläutert Umweltstadträtin Maren Schellenberg. „Verschiedene Untersuchungen, zuletzt 2015, ergaben, dass keine bedenklichen Schadstoffe vorzufinden waren und die Wasserqualität eher gut ist.“
Trotzdem hat sich im Lauf der Zeit am Boden des Gewässers einiges an Schlamm angesammelt. Eine Entfernung als ökologische Sanierung wäre sinnvoll. „Wir müssen sehen, was machbar ist, welche Kosten entstehen“, sagt Schellenberg. Dazu sollen auch Beratungen mit Naturschutzverbänden stattfinden.
Die Kosten hätte der Bezirk zu tragen, der für stehende Gewässer 2. Ordnung zuständig ist. Gewässer 1. Ordnung sind schiffbar und befinden sich im Besitz des Landes Berlin.
Der Waldsee war ursprünglich Teil einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne, die sich vom Vierling-Teich über den Buschgraben bis zum Bäketal, dem heutigen Teltowkanal, zog. Er entstand vor mehr als 100 Jahren, als in der Umgebung Bautätigkeiten begannen. Um das Grundwasser zu senken, wurden Abgrabungen vorgenommen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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