BVG-Pilotprojekt vor Rathaustür?
BVV diskutiert Idee eines Verkehrsknotenpunktes am S-Bahnhof Zehlendorf
Neue Verkehrsknotenpunkte, so genannte Mobilitätshubs, wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an zentralen Punkten in der Stadt errichten. In einem Pilotprojekt ist auch Zehlendorf-Mitte im Gespräch.
Neben Zehlendorf will die BVG auch in Lichtenberg einen solchen Mobilitätshub installieren. Je nach verfügbarer Fläche sollen an einer solchen Stelle Verkehrsangebote gebündelt werden – mit Abstellanlagen für Fahrräder und E-Roller, Plätzen für Carsharing-Autos, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, öffentlichem Wlan. Ziel ist es, den privaten Autoverkehr mit einem solchen Angebot zu reduzieren.
Die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung unterstützt die Pläne der BVG. In einem Antrag von Mitte September bat sie das Bezirksamt, das Angebot der BVG zu nutzen und die Parkplätze vor dem Rathaus Zehlendorf am Teltower Damm als Verkehrsdrehscheibe zur Verfügung zu stellen. Zwischenzeitlich hat sie aufgrund von Bedenken gegen diesen Standort den Antrag modifiziert. Auf der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses hieß es nur noch, dass ein Mobilitätshub in der Nähe des S-Bahnhofs Zehlendorf am Teltower Damm eingerichtet werden soll. Auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung an diesem Mittwoch, 12. Dezember, ab 17 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf steht der Antrag der CDU-Fraktion auf der Tagesordnung.
Die SPD-Abteilung Zehlendorf lehnt den ursprünglich von der CDU ins Spiel gebrachten Standort direkt vor dem Rathaus Zehlendorf ab. Das Bestreben, verschiedene Formen der Mobilität zu vernetzen, sei zwar grundsätzlich begrüßenswert, erklärt deren Vorsitzender Andreas Linde, die zentrale Fläche vor dem Rathaus sei jedoch völlig ungeeignet. „Städtebaulich wäre ein solches Projekt ein Sündenfall, weil es sich optisch nicht einfügt und Flaniermöglichkeiten einschränkt“, sagt Linde. Den Platz als kommunikatives Zentrum neben dem Dorfanger zu stärken, wäre viel besser.
Linde schlägt stattdessen den Parkplatz in der Martin-Buber-Straße nördlich der Pauluskirche vor oder die Hampsteadstraße. „Dieser Platz hätte den Vorteil, dass er ganz nahe am S-Bahnhof wäre“, sagt Linde.
Los gehen könnte es in Zehlendorf im kommenden Frühjahr. Insgesamt hat die BVG bereits 14 Standorte in Berlin ermittelt.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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