Ein Zukunftsplan für Zehlendorf-Mitte
Zehlendorf. Wie kann Zehlendorf-Mitte attraktiver gestaltet werden? Am Donnerstag, 29. Oktober, kamen rund 120 interessierte Bürger in die Alte Dorfkirche um über einen „Zukunftsplan Zehlendorf“ zu diskutieren. Eingeladen hatte die neu gegründete Bürgerinitiative (BI) Zehlendorf.
Aktuell steht der zweite Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf auf der Tagesordnung. Dass er nötig ist, darüber sind sich Steglitz-Zehlendorf, der Berliner Senat und die für die S-Bahn zuständige Deutsche Bahn (DB) AG einig. Die Variante, einen Durchgang zwischen der Machnower Straße und dem noch als Parkplatz genutzten Postplatz zu bauen, werde derzeit geprüft, erläuterte Axel Schwipps von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Das gelte auch für den Plan, den Aufgang direkt unter der S-Bahnbrücke zu bauen. Dafür müsste der dort sehr schmale Teltower Damm verbreitert werden. „Diese Lösung wäre allerdings aufwendiger“ erklärte Schwipps. Er erwartet, dass die Konzepte bis zum Sommer 2016 stehen. Bis dahin sollte auch der Bezirk konkret sagen, was er im Umfeld des neuen Zugangs plane. Der Bezirksverordnete Bernd Steinhoff (B‘90/Grüne) betonte, dass der Bezirk die Variante Postplatz bevorzuge. „Der Platz könnte aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden, zum Beispiel mit einem Café und einem Markt am Abzweig des Teltower Damms“.
Zum Plan des CDU-Kreisverbands Steglitz-Zehlendorf, auf der Stammbahntrasse einen Fahrrad-Schnellweg einzurichten, äußerte Stadtrat Michael Karnetzki (SPD) Bedenken. Auf einem Teil dieser Strecke gebe es noch Güterverkehr, der solle nicht auch noch auf den schon stark befahrenen Teltower Damm gelegt werden. Sowieso führte das Stichwort „Verkehr“ zu zahlreichen Äußerungen aus dem Publikum: Zu viel, zu laut, vor allem zu viel Schwerlastverkehr in Richtung Goerzallee. Das mache sich sogar in den Nebenstraßen bemerkbar. Stimmen nach Umleitungen wurden laut, etwa über den Dahlemer Weg oder den Hindenburgdamm.
Ein weiteres Thema war die Aufwertung des Teltower Damms. Aufsteller und Werbetafeln verengten den Bürgersteig, der Branchenmix stimme nicht, es gebe kein einziges Hotel – neue Ideen müssten her. Dazu soll für Zehlendorf-Mitte auf Antrag der Fraktion B‘90/Grüne ein sogenanntes Charette-Verfahren gestartet werden: Bürger, Gewerbetreibende, Politiker und Stadtplaner sind dabei aufgefordert, gemeinsam ein städtebauliches Konzept zu erstellen.
Christian Küttner, Initiator der BI Zehlendorf, war mit dem Ergebnis der ersten Versammlung zufrieden. Nach seinen Vorstellungen soll ein in sich abgestimmter Zukunftsplan für Zehlendorf entstehen. „Wir brauchen eine gemeinsame Sprache“, erklärte er. Das nächste Treffen soll am 26. November stattfinden. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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