Widerstand gegen Senatspläne
FDP und SPD fordern zügigen Bau der Tunnelverbindung zwischen Postplatz und Machnower Straße

Der Senat hat die geplante Tunnelverbindung vom Postplatz zur Machnower Straße wie berichtet auf Eis gelegt. Stattdessen soll zunächst nur ein neuer Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf unter der Brücke gebaut werden. Dagegen formiert sich Widerstand in der Bezirksverordnetenversammlung und im Bezirksamt.

So hat die FDP-Fraktion einen Antrag eingebracht, indem sie dem Bezirksamt nahe legt, „die seit Langem geplante Unterführung, die den Postplatz für Fußgänger, wie auch für Radfahrer, mit der Machnower Straße verbinden und als westlicher Zugang zu den Bahngleisen dienen soll, vom Senat bei der Deutschen Bahn ‚zeitnah‘ zu beauftragen.“

Die Liberalen gehen sogar noch weiter und fordern, den Tunnel vor dem Zugang unter der S-Bahnbrücke zu bauen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Sanierung der S-Bahnbrücken über den Teltower Damm sei dies zwingend geboten. Während der Bauarbeiten sei ein Queren der Gleisanlagen erschwert oder „gar unmöglich“, deshalb sei es wünschenswert, die Unterführung als Alternative bereits vollständig nutzen zu können.

„Erfolgt die Beauftragung zur Herstellung der Unterführung durch den Senat nicht umgehend, so ist davon auszugehen, dass eine Realisierung – wenn überhaupt – erst lange nach der Brückensanierung erfolgen wird“, erläutert die FDP in ihrem Antrag. „Das ist jedoch so nicht hinzunehmen.“

Die SPD-Fraktion hat sich dem Antrag angeschlossen. „Wir wollen damit eine größere Durchschlagskraft erreichen“, erklärt der Bezirksverordnete Norbert Buchta. „Die Unterführung ist eine sehr wichtige Verbindung. Dass der Senat die Beauftragung nicht erteilt hat und die Umsetzung damit verschleppt, ist ein Skandal.“

Den Antrag hat die Fraktion noch um eine Passage erweitert. Die SPD möchte, dass nicht nur Vorschläge des Bezirksamtes, sondern auch Anregungen aus der Bürgerschaft bei der Gestaltung der Unterführung berücksichtigt werden.

Auch Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) bezeichnet die Senatsentscheidung, den Bau zeitlich nach hinten geschoben zu haben, als katastrophal. Gemeinsam mit der für Tiefbau zuständigen Stadträtin Maren Schellenberg (B‘90/Grüne) will sie sich „vehement“ für die Realisierung der Tunnellösung einsetzen. Der Antrag wird demnächst in den Fachausschüssen beraten.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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