Einladung zum Glücklichsein
Haus Hochwildpfad 52 in der Onkel-Tom-Siedlung ist Denkmal des Monats März

Das Haus Hochwildpfad 52 ist seit der Sanierung wieder im originalen Zustand. | Foto: Ulrike Martin
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Bruno Taut, Otto Salvisberg und Hugo Häring waren die Architekten der Moderne im Berliner Südwesten. In den 1920er-Jahren entwarfen sie die Waldsiedlung Zehlendorf, auch bekannt als Onkel-Tom-Siedlung. Das Haus im Hochwildpfad 52 ist Denkmal des Monats März und liegt im Bereich, den Bruno Taut gebaut hat.

Seit Kurzem zeigt sich das Gebäude nach einer umfassenden Sanierung wieder im originalen Zustand. Die neuen Eigentümer wollten genau die bauzeitliche Fassung wiederherstellen. So wurde der speckige Glanz der Fassaden entfernt, und nach der Erneuerung und Reparatur des Putzes erhielten sie einen Anstrich aus den originalen Mineralfarben in Grün und Rotbraun.

Die neuen Fenster haben ihre alte Gliederung erhalten. Die Farben der Rahmen und Flügel wurden ebenfalls mit der originalen Farbgebung versehen. Auf dem grünen, hinteren Teil des Gebäudes haben sie die Folge gelb-rot-weiß, auf der roten Wand weiß-gelb-rot, auf der Gartenseite gelb-weiß-schwarz auf der hellgelben Fassade. Die Farben der Hauseingangstür reduzieren sich auf rot-weiß-grau.

Lebensfreude und Naturverbundenheit

Die Terrasse hat ein Dach, dessen Konstruktion aus Stahl und Glas repariert wurde. Die bereits seit der Bauzeit bestehende Garage erhielt im Rahmen der Arbeiten an den Außenanlagen wieder ihr zweiflügeliges Holztor.

Die Onkel-Tom-Siedlung galt schon in der Entstehungszeit als mustergültiges Beispiel für den sozialen Wohnungsbau. Die intensiven Farbtöne wählte Taut bewusst, sie waren für ihn Ausdruck von Lebensfreude und Naturverbundenheit und sind ein Markenzeichen des Architekten. Das gilt auch für die Flachdächer, wegen denen es Mitte der 1920er-Jahre zum sogenannten Zehlendorfer Dächerkrieg kam.

Eine Gedenktafel Am Fischtal 1 erinnert daran. Auf der einen Seite entstanden Zeilenbauten der Onkel-Tom-Siedlung, auf der anderen Seite Häuser mit Spitzdächern für eher Besserverdienende. Zwischen den Architekten des Neuen Bauens und denen des traditionellen Stils kam es deshalb zu Auseinandersetzungen – die Dachform wurde zum Sinnbild für unterschiedliche Lebensstile.

Heute stehen die Gebäude von Taut und seinen Kollegen unter Denkmalschutz. Und bereits in der Entstehungszeit konnte die neue Architektur überzeugen. „Die Häuser sind musterhaft, von einer sehr einfachen Modernheit und vor allem äußerst heiter … Gewiß, solche Häuser machen noch nicht das Glück aus, zumindest laden sie zum Glücklichsein ein“, zitiert Michaele Brunk von der Unteren Denkmalschutzbehörde einen französischen Journalisten, der die Siedlung 1930 besuchte.

Quelle: Untere Denkmalschutzbehörde

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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