Helle Strahlen aus Granit: Der Alfred-Grenander-Platz soll bis Jahresende umgebaut sein
Zehlendorf. Wenn es heiß ist, staubt es, bei Regen entstehen große Pfützen. Der Alfred-Grenander-Platz vor dem U-Bahnhof Krumme Lanke ist seit Mai eine große Baustelle mit Bagger, Sandbergen, rot-weißen Bauzäunen. Und oft genug sieht es nach Stillstand aus.
Der Eindruck täuscht, sagt Optiker Christian Zech, Gründer der Krumme Lanke Interessengemeinschaft (KLIG) und Initiator der Umbaumaßnahme. Aber er gibt auch zu, dass alles doch etwas länger dauert als geplant. „Die neuen Entwässerungsanlagen sind jetzt immerhin unter der Erde, das war nicht ganz einfach.“ Denn bereits 70 Zentimeter unter dem Boden beginnt der U-Bahntunnel. Hinzu kam, dass das Areal zu annähernd gleichen Teilen dem Bezirk und einer Gemeinschaft aus 30 Eigentümern, die die Häuser und Grundstücke an der Fischerhüttenstraße 83-89 besitzen, gehört. Man hatte sich einigen müssen, welche Firma die Ausführung übernimmt. Auch eine stabile Gründung ist fertig. „Vorher lagen die Platten einfach auf dem Sand.“
Zech ist optimistisch. „Der Platz wird noch in diesem Jahr fertig.“ Die nächsten Arbeiten könnten jetzt schnell in Angriff genommen werden. Weiter geht es mit einem neuen Bürgersteigbelag für die Fischerhüttenstraße, an der auch sein Optikerfachgeschäft liegt.
Der Plan, den Platz vor dem von Alfred Grenander 1929 erbauten U-Bahnhof umzugestalten, schöner zu machen, ist 13 Jahre alt. „Der Platz ist ein Tor nach Berlin, und er war einfach nur hässlich.“ Zech überzeugte benachbarte Geschäftsleute von der Notwenigkeit des Umbaus, die KLIG entstand. Heute hat sie rund 40 Mitglieder, darunter das Krankenhaus Waldfriede und das Haus am Waldsee.
2008 entstand der Entwurf der Künstlerin Simone Elsing zur Platzgestaltung, den das Architekturbüro Annabau umsetzte. Die Gesamtfläche des Areals erhält einen Belag aus rechteckigen Granitsteinen in einem mittelhellen Grauton, der Radweg wird mit dunklerem Granit gestaltet. Entlang der Argentinischen Allee begrenzen helle Poller den Platz zur Straße hin. „Dies ist zum einen notwendig, weil täglich Autos und Lieferwagen den Platz befahren“, erklärt Christian Zech. „Andererseits sehe ich die Leute schon dort sitzen und Eis essen.“
Von den neun Ausgängen des U-Bahnhofs führen acht helle Streifen, etwa 30 Zentimeter breit, strahlenförmig auf den Platz. Ein solcher Strahl „durchquert“ das Gebäude an der Ecke zur Fischerhüttenstraße, um eine Verbindung zum Vorplatz herzustellen. Der Streifen endet vor Zechs Geschäft, „darüber freue ich mich sehr“.
Das Einzige was Zech bedauert: „Ursprünglich sollten die Strahlen-Streifen im gleichen Blauton wie das U-Bahnhof-Schild gestaltet werden, das war leider nicht möglich.“ Nach einer umfangreichen Recherche, auch im Netz, stand fest: Es gibt keine blauen Steine, die rutschfest genug sind. Mit dem hellen Granit für die Streifen könne er aber gut leben. „Die Farbe korrespondiert mit den Säulen am Bahnhofs-Eingang.“
Eine große Rundbank um den alten Trompetenbaum in der Platzmitte ist geplant, weitere Bänke und auch einige neue Bäume komplettieren das Konzept.
Der Umbau ist mit Kosten in Höhe von etwas über 500 000 Euro veranschlagt. Der Bezirk gibt auf seiner Fläche 300 000 Euro aus. 120 000 Euro kommen von den privaten Eigentümern, weitere 100 000 will die Interessengemeinschaft beisteuern. Diese Summe ist fast zusammen, es fehlen noch 14 000 Euro, die über Spenden organisiert werden.
Bereits seit 2007 veranstaltet die KLIG im Zwei-Jahresrhythmus Straßenfeste, um Geld für die Umgestaltung zu erwirtschaften. In den Vorjahren konnten so schon 50 000 Euro investiert werden, etwa in Blumenkästen, neue Fahrradständer und eine neue Beleuchtung. Wenn alles fertig ist, soll es natürlich wieder Feste geben. „Schön wäre eine Einweihungsfeier im Frühjahr“, sagt Zech. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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