Hinweisschilder aus Ratskeller-Zeiten sollen endlich weg
Schon kurios: Noch immer weisen drei Schilder – eins in der Kirchstraße, zwei in der Martin-Buber-Straße – auf den längst geschlossenen Ratskeller hin. Nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung sollen sie möglichst umgehend entfernt werden.
Die Schilder sind „verwittert und sinnentleert“ ist im Antrag der CDU-Fraktion zu lesen. „Der Ratskeller, dessen Eingang sich in der Martin-Buber-Straße befand, existiert nicht mehr.“ Die Tafeln seien so hässlich und zerstört, dass sie auch keinen Erinnerungswert hätten.
Tatsächlich ist das Schild in der Kirchstraße unansehnlich, halb mit Spanplatten abgedeckt. Die beiden Tafeln in der Martin-Buber-Straße sind immerhin schon mit schwarzer Farbe überstrichen. Am dritten Schild, direkt am Parkplatz hinter dem Rathaus-Bauteil E, hängt noch ein Glaskasten, in dem früher die Speisekarte über das Angebot an Gerichten und Getränken informierte.
Den Ratskeller gibt es seit Ende 2014 nicht mehr. Damals hatte die Pächterin ihren Vertrag mit dem Bezirksamt gekündigt. Um das Restaurant instandzusetzen wären umfangreiche Maßnahmen im Bauteil E, der Anfang der 1970er Jahre entstand, notwendig. Bei Begehungen im Sommer 2014 stellte sich heraus, dass die Abluftanlage des Ratskellers so veraltet ist, dass es dafür keine Ersatzteile mehr gibt. Auch der Kühlmittelkreislauf hatte erhebliche Mängel.
Das Resümee: Die Kosten für eine Vollküche würden bei 1,1 Millionen Euro liegen, für eine Aufwärmküche bei 600 000 Euro. Diese Summen stehen nicht im Haushalt zur Verfügung. Kurzzeitig diskutiert und wieder verworfen wurde damals die Idee, den Ratskeller wieder in die ursprünglichen Räume unter den Arkaden in der Kirchstraße im alten Teil des Rathauses zu verlegen.
Der Ratskeller war übrigens nie nur Restaurant. Er war auch ein beliebter Versammlungsort. So luden Parteien zu Versammlungen ein und feierten Wahlpartys, Sportvereine trafen sich, es gab Empfänge für Delegationen aus den Partnerstädten des Bezirks. Zuletzt wurde der Ratskeller als Briefwahlbüro zur Bundestagswahl im September 2017 genutzt.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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