Letzte Gottesdienste zu Ostern
Kirche St. Peter und Paul wird für Sanierungsarbeiten ein Jahr geschlossen

Am 23. April starten die Bauarbeiten an der Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe. Eingerüstet ist das Gebäude bereits seit einigen Wochen. | Foto: Ulrike Martin
2Bilder
  • Am 23. April starten die Bauarbeiten an der Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe. Eingerüstet ist das Gebäude bereits seit einigen Wochen.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Wer auf dem halb runden Platz vor der Kirche St. Peter und Paul am Nikolskoer Weg 17 steht, hat einen spektakulären Blick auf den Wannsee und die Pfaueninsel. Damit ist jedoch bald Schluss. Nach dem Gottesdienst am Ostermontag wird die Kirche für ein Jahr geschlossen. Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen an, die auch den Vorplatz betreffen.

Eigentümer der evangelischen Kirche sind die Berliner Forsten und damit das Land Berlin. Architekten und Handwerker der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz haben die bauliche Substanz der Kirche, die Heizung, die Glockentürme und Wasserschäden am Dach geprüft. Das Ergebnis: Eine Sanierung ist unumgänglich.

Am 1837 geweihten Kirchengebäude, errichtet durch die Architekten August Stüler und Albert Dietrich Schadow, ist einiges zu tun. Zunächst wird das undichte Dach komplett ab- und mit Zinkblech neu eingedeckt. „Dabei sollen die mit giftigen Substanzen behandelten Dachbalken und der Dachstuhl dekontaminiert werden“, berichtet Alice von Podbielski-Stellpflug, Vorsitzende des Kuratoriums St. Peter und Paul. Die offenen Glockentürme erhalten neue Zwischendecken, damit von dort kein Regenwasser mehr ins Treppenhaus gelangen kann. Auch das Vordach ist sanierungsbedürftig.

Der gesamte Vorplatz hat sich geneigt, und die Stufen zum Eingangsportal senken sich ab, da die Drainage nicht mehr richtig funktioniert. Dadurch kann das Regenwasser nicht ablaufen. Der Wasserdruck hat zudem die Ummauerung des Platzes nach außen gedrückt. Um eine neue Drainage zu verlegen, muss der gesamte Vorplatz abgegraben werden. Anschließend steht die Restaurierung der Mauer auf dem Arbeitsplan.

Im Kircheninnenraum ist eine neue Heizung fällig. „Die alte Anlage verbrauchte viel Kraft, um etwas warme, dazu noch leicht rußige Luft in den Raum zu bringen“, erklärt Podbielski-Stellpflug. Eine Sitzbankheizung wird eingebaut, und die Emporen erhalten eigene Heizkörper.

Alle Maßnahmen sind dringend zur Substanzerhaltung der Kirche nötig“, sagt die Kuratoriumsvorsitzende. „Leider kann die Kirche während der Bauzeit nicht offen gehalten werden. Das bedauere ich zwar, aber ich bin sehr dankbar, dass der Senat viel Geld in die Hand nimmt, um die Kirche instand zu setzen.“ In den vergangenen 30 Jahren sei immer mal wieder ein bisschen was geflickt worden, aber „das große Paket, das jetzt in Angriff genommen wird, tut dem Ort und dem Gotteshaus gut“. Die Senatsverwaltung investiert rund 1,3 Millionen Euro, wie Sprecherin Dorothee Winden auf Nachfrage mitteilt.

Erleichtert zeigt sich Alice Podbielski-Stellpflug darüber, dass so gut wie alle bereits angemeldeten heiratswilligen Paare und die Eltern, die ihr Kind in St. Peter und Paul taufen lassen wollten, mit anderen Orten einverstanden waren. „Die meisten gehen in die Kirche am Stölpchensee oder in die Andreaskirche, einige nach Sacrow oder Potsdam.“

Die letzten Gottesdienste vor der Schließung finden statt am Karfreitag, 19. April, um 15 Uhr, am Ostersonntag, 6. April, um 6 und um 15 Uhr sowie am Ostermontag, 22. April, um 15 Uhr.

Am 23. April starten die Bauarbeiten an der Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe. Eingerüstet ist das Gebäude bereits seit einigen Wochen. | Foto: Ulrike Martin
Der Blick auf St. Peter und Paul in Richtung Wannsee. | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 572× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 857× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 832× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.210× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.