Schmuckstück mit S-Bahn-Anschluss

Der Mexikoplatz im Frühling mit Wasserfontäne und Blumenrabatten. | Foto: Ulrike Martin
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Mit zwei sprudelnden Wasserfontänen, Rasen mit Blumenrabatten, historischen Straßenleuchten und Sitzbänken zum Entspannen ist der Mexikoplatz einer der schönsten in Berlin. Was kaum einer weiß: Angelegt von 1905 bis 1907 hatte der Platz jahrzehntelang keinen Namen. Erst 1959 erhielt er die heutige Bezeichnung.

Das symetrische Ensemble mit Wohn- und Geschäftshäusern entstand im Zug der 1904 eröffneten S-Bahnstation Zehlendorf-Beerenstraße. Der Jugendstil-Bau wurde 1911 in Zehlendorf-West umbenannt, 1958 in Lindenthaler Allee. Dadurch sollte eine Verwechslung mit dem S-Bahnhof Zehlendorf vermieden werden. Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins kam es 1987 zur Benennung der Station in S-Bahnhof Mexikoplatz. Diese Entscheidung ging auf eine Befragung der Anwohner zurück. Der Name lag nahe, rund um den Platz gibt es die Argentinische Allee, die Bogota- und die Limastraße.

Auf alten Postkarten ist noch der Wasserturm hinter dem Bahnhofsgebäude zu sehen, er war notwendig für die mit Dampf betriebenen Züge. Die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung stellte 1933 den Bahnhof auf elektrischen Betrieb um. Ein Emblem mit der Abkürzung KPEV ist noch heute am schmiedeeisernen Geländer der S-Bahnbrücke über die Lindenthaler Allee zu sehen. Nach der Umstellung wurde der Turm überflüssig und abgerissen. Das Bahngebäude ist unverändert geblieben – mit für den Jugendstil typisch geschwungenen Fenstern und Dächern.

Vor der 750-Jahrfeier wurde der Platz unter dem damaligen Zehlendorfer Bürgermeister Jürgen Klemann rekonstruiert. Die Rundbögen an den Häusern am Rand des Platzes wurden wieder eingebaut, die Erker und Türmchen aufgestockt. Die zugewachsenen Brunnen wurden freigelegt, die Litfaßsäule vor dem Bahnhof entspricht wieder dem historischen Original, ebenso die Straßenlaternen und ein knallroter Feuermelder. Sogar ein blauer Briefkasten, wie zur Entstehungszeit des Bahnhofs üblich, hängt wieder in der Nähe des Eingangs und ist in Betrieb.

Den letzten Schliff erhielt der Platz im Herbst 2017. Auf Antrag der CDU-Fraktion beschloss die Bezirksverordnetenversammlung: Die knallorangefarbenen Abfallbehälter der BSR müssen weg. Inzwischen sind sie entfernt, an ihrer Stelle stehen diskrete Mülleimer in Grau.

Wer heute an der Station Mexikoplatz aussteigt, kann direkt einen Einkaufsbummel unternehmen. Im Gebäude gibt es einen Fleischer, ein Weingeschäft, einen Süßwarenladen und sonnabends vormittags einen Wochenmarkt.

Auf dem halb runden Platz haben sich zwei Cafés, eine Pizzeria und eine Eisdiele angesiedelt. Es gibt ein Modegeschäft, eine Apotheke, einen Buchladen, zwei Friseure für Menschen und sogar einen für Hunde. Eine Bankfiliale und ein Augenoptiker runden das Angebot ab.

Künstlerstation lockt wieder im Mai

Über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt ist die Künstlerstation an den Adventswochenenden. Im vergangenen Jahr hat die Geschäftsstraßenmanagerin Corneja Hasler den Markt unter dem Titel „Kunst trifft Handwerk“ von ihrer Vorgängerin Ramona Martin übernommen. Bereits am 27. Mai können sich Interessierte wieder auf die Suche nach Unikaten machen: Von 11 bis 18 Uhr ist der Frühjahrs-Kunsthandwerkermarkt geöffnet. 

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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