Verein bringt Seilbahn über den Teltow-Kanal ins Gespräch
Zehlendorf. Der Architekten- und Ingenieurverein (AIV) zu Berlin startet den 161. Schinkel-Wettbewerb. Gefragt sind Ideen für eine Verbindung zwischen Zehlendorf und Teltow.
Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Frage, was aus den Fragmenten am Teltowkanal werden könnte. Auf der Zehlendorfer Seite, am Ende der Sachtlebenstraße, gibt es die denkmalgeschützte Teltow-Werft und die Köpfe einer Treidelbahnbrücke über den Kanal, die 1945 gesprengt wurde. „Es geht um Überlegungen, wie eine Verbindung für Fußgänger zwischen Zehlendorf und Teltow aussehen könnte“, erläutert AIV-Sprecher Jörg Brause. Dabei seien durchaus neue Formen gefragt. „Warum nicht die Phantasie spielen lassen und statt einer normalen Brücke nicht eine Seilbahn entwerfen?“
Ein weiterer Punkt betrifft die Nutzung der alten Werftgebäude. „Boote könnten dort repariert werden, ein Recyclinghof könnte entstehen, ebenso handwerkliche Betriebe“, sagt Brause. Damit wäre eine Verbindung zum Industriegebiet südlich der Goerzallee in Lichterfelde geschaffen, die mittels Brückenschlag auch zum Gewerbeareal und zur entstehenden Marina in Teltow führen würde.
Zurück in die Zukunft
In der näheren Umgebung der Werft gibt es Kleingärten und Einfamilienhäuser. „Früher wurde Wohnen und Arbeiten getrennt, heute wird eher eine Mischung angestrebt“, erklärt Jörg Brause. Dabei gelte es, bei der Mischung auch den sozialen Faktor einzubeziehen. „Es gibt immer mehr Singles, also werden zunehmend kleine Wohnungen gebraucht, ebenso bezahlbare Quartiere für Familien.“ Wohnraum für unterschiedliche Einkommensklassen soll entstehen.
Auf jeden Fall sind kreative Vorschläge willkommen, auch was die Gestaltung von Frei- und Grünflächen oder der Uferwege betrifft. Auch nach dem künstlerischen Aspekt wird im Wettbewerb gefragt. „So könnte an der Werft zum Beispiel eine Stele stehen, auf der historische Fakten zu lesen sind“, erklärt Brause.
Der Wettbewerb startet am 28. September, die Preisverleihung findet im März 2016. statt. Mehr Infos dazu: www.aiv-berlin.de. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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