Wassermangel bedrohte Vierling-Teich

Der Vierling mit Eisdecke. Monatelang sank der Wasserspiegel des Teichs. Die regenarmen Sommer der vergangenen zwei Jahre sollen Schuld daran sein.  | Foto: Ulrike Martin
  • Der Vierling mit Eisdecke. Monatelang sank der Wasserspiegel des Teichs. Die regenarmen Sommer der vergangenen zwei Jahre sollen Schuld daran sein.

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Zehlendorf. Ein kleines Idyll mitten im Wohngebiet ist die Grünanlage mit dem Vierling an der Fischerhüttenstraße. Allerdings sank der Wasserspiegel in den vergangenen Monaten extrem und rief Naturfreunde auf den Plan.

Umweltstadträtin Maren Schellenberg (B‘90/Grüne) führt die niederschlagsarmen Sommer 2015 und 2016 als Ursache für den verminderten Wasserstand an. Die Vermutung, es hätte bauliche Veränderungen seitens der Berliner Wasserbetriebe (BWB) gegeben, bestätigte sich indes nicht. Allerdings erklärte BWB-Sprecher Stephan Natz auf Nachfrage, dass eine Überlaufschwelle repariert werden müsse. Die Reparatur sei inzwischen beauftragt. Die Überlaufschwelle verhindert, dass zu viel verschmutztes Regenwasser von der Straße in den Vierling gelangt. „Die Schwelle hat derzeit keine Wirkung“, erläutert Natz. Dennoch sank der Wasserstand im Vierling. Auch Natz führt dies wie die Umweltstadträtin auf die geringen Niederschläge in den beiden vergangenen Sommern zurück. „Es gab eine Jahresniederschlagsmenge von 438 beziehungsweise 385 Millilitern. Die langjährige Durchschnittsmenge liegt bei 588 Millilitern. Das Defizit ist erheblich.“

Holger Friedrich, ehrenamtlich für den BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) tätig und seit 2012 Pate des Vierling-Parks, war ebenfalls in großer Sorge um „seinen“ Teich. „Die Tiefe betrug nur noch knapp einen Meter, normal sind 2,90 Meter.“ Die geringe Wassertiefe kann zu einem Fisch- und Amphibiensterben führen.

Inzwischen gibt Friedrich Entwarnung. Seit Kurzem laufe wieder genügend Wasser in den Vierling. „Ich hoffe, dass sich der Teich stabilisiert“, sagt er. Er wünscht sich auch, dass der Bezirk und die BWB künftig einen ausreichenden Zulauf gewährleisten.

Gab es bis vor einigen Wochen zu wenig Regen, war es vor rund zehn Jahren zu viel. Andreas Gutschalk vom bezirklichen Umwelt- und Naturschutzamt erinnert sich: „Da wäre der Vierling beinahe übergelaufen.“ Maßnahmen den Zulauf zu regulieren, seien nicht vorgesehen.

Der Vierling gehört zu den knapp 60 Gewässern, die es in Steglitz-Zehlendorf gibt. Die Senke, in der der Teich liegt, stammt aus der Eiszeit. Der Vierling mit einer derzeitigen Wasserfläche von 0,4 Hektar ist auf historischen Karten aus dem 19. Jahrhundert übrigens als Sumpf dargestellt. uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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