Zweiter Memoriam-Garten auf dem Friedhof Zehlendorf eröffnet
Zehlendorf.Memoriam-Gärten auf Friedhöfen stellen eine neue Art der Bestattungskultur dar und werden immer beliebter. 2011 entstand ein erster dieser Gärten auf dem Friedhof Zehlendorf, jetzt wurde der zweite eröffnet.
Rund 30 Bürger waren an die Onkel-Tom-Straße 30 gekommen, um sich die neue Anlage anzusehen, darunter auch die für Grünflächen zuständige Stadträtin Maren Schellenberg (B’90/Grüne). „Die Gestaltung des Memoriam-Gartens ist sehr gelungen, das ist eine Bereicherung des Friedhofs“, lautete ihr Urteil.
Nach und nach wird sich der neue Memoriam-Garten mit Reihengräbern füllen. Der wichtigste Unterschied zu herkömmlichen Grabstätten: Es gibt keine Abgrenzungen, die Grabsteine mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen stehen mitten im Grünen, in Beeten mit Blumen. Die zweite Besonderheit: Die Hinterbliebenen, die normalerweise dazu verpflichtet sind, müssen sich nicht um die Pflege kümmern. Sie wird von einer Friedhofsgärtnerei für 20 Jahre, die für Reihengräber gesetzlich festgelegte Nutzungszeit, übernommen.
„Drei Mal pro Jahr werden die Rabatten bepflanzt und gepflegt, Unkraut wird gejätet, und auch für die Verkehrssicherheit sorgen wir“, erklärt Oliver Siegmund, Geschäftsführer der Friedhof Treuhand Berlin (FTB) Dauergrabpflegegesellschaft mbh, die mit der Friedhofsgärtnerei Veckenstedt für die Memoriam-Gärten auf dem Friedhof Zehlendorf zuständig ist.
Die Kosten für 20 Jahre Pflege liegen zwischen 3500 und 5000 Euro, je nachdem ob es sich um eine Urnen- oder eine Erdbestattung handelt. Im Preis enthalten ist der von einem Steinmetz gestaltete Grabstein.
„In memoriam“ lässt sich mit „zur Erinnerung an“ übersetzen. Die Gärten sollen aber mehr sein als Orte der Erinnerung. „Trauernde können hier miteinander ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen“, sagt Siegmund. Es gibt Spazierwege und Bänke zum Ausruhen, außerdem sind alle Zugänge barrierefrei.
Ein weiterer Memoriam-Garten im Bezirk befindet sich auf dem Friedhof Bergstraße, dort ist ein zweiter in Bau. Eine neue Anlage entsteht auch auf dem Waldfriedhof Zehlendorf an der Potsdamer Chaussee.
Der erste Memoriam-Garten wurde 2009 auf der Bundesgartenschau im Schwerin vorgestellt. Das neuartige Konzept hatte die Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner entwickelt. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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