Nur Chaos und Randale?
Ausstellung zu anarchistischen Ideen im Haus der Jugend

Was bedeutet der Begriff Anarchie? Steht er für nichts anderes als Chaos und Unordnung? Oder ist das nur ein Missverständnis? Diese Fragen thematisiert die Wanderausstellung „Baby, I‘m an Anarchist“, die ab 5. Oktober  im Haus der Jugend Zehlendorf zu sehen ist.

Die Kommunikationsdesignerin Nadine Scherer gewährt mit ihrer mobil konzipierten Schau Einblicke in die vielfältigen Facetten von Anarchie und Anarchismus. „Baby, I‘m an Anarchist“ will auf die unreflektierte Verwendung des Begriffs Anarchie aufmerksam machen und Vorurteile aus dem Weg räumen, Berührungsängste mit dem Thema sollen abgebaut werden.

Die Ausstellung widmet sich dem Verhältnis von Anarchismus und Anarchie zu so grundlegenden Begriffen wie Ordnung und Organisation, Autorität und Herrschaft sowie zu Gewalt und bezieht sich dabei auf Werke anarchistischer Theoretiker und Autoren wie Rudolf Rocker, Erich Mühsam oder Alexander Berkman.

Zudem werden Personen vorgestellt, die einen Beitrag zur Aufarbeitung des Themas leisten. Der anarchistische Verleger Jochen Schmück gibt beispielsweise im Interview Auskunft über das Publizieren anarchistischer Literatur in Berlin seit den 1970er-Jahren. Rudolf Mühland, Mitglied der einzigen in Deutschland existierenden anarchistischen Gewerkschaft „Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union“ berichtet über die Ziele der Organisation, Methoden des Streiks und seine Einstellung zu Gewalt.

Die Ausstellungseröffnung im Haus der Jugend Zehlendorf, Argentinische Allee 28, findet am Freitag, 5. Oktober, 19.30 Uhr, statt. Jugendstadträtin Carolina Böhm (SPD) wird in ihrer Rede auf den Spanischen Bürgerkrieg und den Anarchisten Buenaventura Durruti eingehen. Zu sehen ist die Schau bis zum 11. November. Die Öffnungszeiten sind Mo 15-21, Di bis Fr 16-22 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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