Widerstand gegen Vorhaben
Kirche plant Grundschul-Neubau
Der Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf plant eine evangelische Grundschule an der Ludwigsfelder Straße 30. Sie soll zweizügig sein und 300 Kindern Platz bieten – unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen oder religiösen Herkunft.
Die verlässliche Halbtagsgrundschule will unter anderem ein theaterpädogisches Konzept anbieten. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit den digitalen Medien und der Natur soll den Schülern vermittelt werden. „Wir möchten den Kindern über den Rahmenlehrplan hinaus Selbstbewusstsein und Verantwortungsbereitschaft vermitteln“, sagt Johannes Krug, Superintendent des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf.
Die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ist Eigentümerin des Grundstücks an der Ludwigsfelder Straße. Der Kirchenkreis will es für rund 1,5 Millionen Euro kaufen.
Einen kleinen Teil des Areals hat der Verein Ökogarten, der zur Gemeinde „Am Buschgraben“ gehört, vom Bezirk gepachtet. Gemeinsam mit dem Verein soll ein Schulgarten als „Lernort zum Anfassen“ entwickelt werden.
Für den Schulbau sind rund 6,6 Millionen Euro veranschlagt. Mit der Eröffnung wird 2023 gerechnet. Träger der Grundschule wird die Schulstiftung in der EKBO sein.
Am Donnerstag, 29. November, 18 Uhr, lädt der Kirchenkreis zu einer Info-Veranstaltung in die Kirchengemeinde Heimat, Heimat 24, ein.
Gegen den geplanten Schulbau hat sich eine Anwohnerinitiative formiert. Detlef Zegke gehört dazu und erklärt die Kritik: „Gegenüber dem neuen Standort befindet sich die Grundschule am Buschgraben, die schon jetzt nicht ausgelastet ist. Mit dem geplanten Schulneubau entsteht eine Konkurrenzsituation. Wir fürchten zudem, dass der Verkehr durch die Eltern-Taxis noch zunehmen wird“, sagt Zegke weiter. Schon jetzt sei es zu Schulbeginn kaum noch möglich aus dem Ernst-Lemmer-Ring in die Ludwigsfelder Straße einzubiegen.
Die Kirche sollte ihr Geld in sinnvolle Alternativen investieren. Zegke hat auch schon Ideen: „Bezahlbarer Wohnraum wird auch in Zehlendorf gebraucht. Zudem gibt es hier sehr viele ältere Bürger. Auch altersgerechtes Wohnen wäre eine Option.“
Die Gesamtelternvertretung der Buschgraben-Schule teilt im übrigen die vorgebrachten Bedenken der Initiative. „Wir sind ebenfalls gegen den Schulneubau“, erklärt eine Sprecherin.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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