Fahrraddiebstahl an S-Bahnhöfen nimmt zu

Wer sein Rad mit einem gutem Schloss an einem Fahrradbügel  sichert, hat erst einmal alles richtig gemacht. Ein hunderprozentiger Schutz vor Diebstahl ist aber natürlich auch das nicht. | Foto: KEN
  • Wer sein Rad mit einem gutem Schloss an einem Fahrradbügel sichert, hat erst einmal alles richtig gemacht. Ein hunderprozentiger Schutz vor Diebstahl ist aber natürlich auch das nicht.
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Steglitz-Zehlendorf. Wer sein Fahrrad vor dem S-Bahnhof Zehlendorf abstellt, sollte es gut sichern. Im vergangenen Jahr wurden dort 255 Drahtesel geklaut. Das sind 45 mehr als in 2015.

Diese Zahlen legte jetzt die Senatsinnenverwaltung vor. Sie beantwortete damit eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Cornelia Seibeld, die ihren Wahlkreis im Bezirk hat. Die Politikerin wollte wissen, wie viele Räder 2016 an den S-Bahnhöfen Zehlendorf, Lichterfelde Ost und Botanischer Garten verschwanden.

Bei der Datenerhebung legte die Senatsverwaltung einen Radius von 250 Metern zu Grunde. Fest steht: Die von der Polizei registrierten Diebstähle haben zugenommen. Insgesamt wurden 391 Anzeigen aufgenommen, 57 mehr als im Vorjahr.

Am S-Bahnhof Zehlendorf gab es 2016 die größte Steigerung, 2015 wurden dort „nur“ 210 Räder geklaut. Am Botanischen Garten stieg die Zahl von 28 auf 38, rund um den S-Bahnhof Lichterfelde Ost blieb sie mit 38 Fällen gleich. Eine Besonderheit gibt es in Lichterfelde Ost: Im Oktober 2016 wurden wegen Sanierungsarbeiten die Fahrradständer im Bahnhofsgebäude entfernt. Von Januar bis September 2016 gab es 70 Diebstähle, im Vergleichszeitraum 2017 waren es 58. Aufgrund der geringen Höhe der Fallzahlen ließen sich aber keine Hinweise darauf ableiten, dass der Abbau von Fahrradständern innerhalb des Bahnhofs zu einer signifikanten Veränderung geführt hätte, teilte die Senatsverwaltung mit.

Während die Fahrraddiebstähle stadtweit zunahmen, verringerte sich die Aufklärungsquote von vier in 2013 auf 3,5 Prozent in 2016. Nach wie vor setzt die Polizei daher auf Prävention und bietet kostenlose Fahrradcodierungen an. Bei einer Codierung wird das Rad mit einem gut sichtbaren Aufkleber gekennzeichnet. Dadurch sollen Diebe abgeschreckt werden – das Rad hat einen geringen Wiederverkaufswert. Neu ist der Einsatz von so genannten Lockfahrrädern. Die Polizei stellt sie an Brennpunkten auf und kann sie im Fall des Diebstahls mit der GPS-Technik orten. Eine Videoüberwachung an Schwerpunkten des Fahrradklaus plant der Senat nicht. Auch ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion in der BVV wurde abgelehnt. uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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