In Erinnerung an Hardt-Waltherr Hämers (1922-2021)
Genossenschaft plant Festveranstaltung für Studentendorf-Retter
Am 13. April kommenden Jahres plant das Studentendorf eine Festveranstaltung aus Anlass des 100. Mal Geburtstages von Hardt-Waltherr Hämer, genannt Gustav. Hämer (1922-20212) war Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates des Studentendorfs Schlachtensee und einer der Akteure im Anti-Abriss-Kampf um das Studentendorf.
Gustav Hämer war auch Architekt, Theaterbauer und vor allem Mitbegründer eines Strategiewechsels im Umgang mit der gebauten Stadt und ihren historischen Quartieren. Er setzte sich für eine Zukunft der dichtbebauten Quartiere in Kreuzberg, Wedding und Charlottenburg ein. Gemeinsam mit Mietern, Stadtteilaktivisten, Planern machte sich Hämer einen anderen Umgang mit der Stadt und eine behutsame Weiterentwicklung historischer Quartiere stark.
Als Direktor der Internationalen Bauausstellung (IBA) trieb er 1979 gemeinsam mit seinem Kollegen Josef Paul Kleihues ein neues Verständnis von Innenstadtentwicklung voran. Er schuf bis heute sehr lebenswerte Quartiere, in dem er sie erhielt und weiterentwickelte. „Ohne sein Wirken und das seiner Mitstreiter gäbe es heute weite Teile von Charlottenburg und Kreuzberg nicht mehr. Daher wird er auch Vater der behutsamen Stadterneuerung genannt“, beschreibt Andreas Barz, Vorstand der Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee, das Wirken von Hämer.
Die Genossenschaft plant mit dem Deutschen Werkbund Berlin, der Akademie der Künste sowie zahlreichen Wegbegleitern Gustav Hämers am 13. April 2022 eine Festveranstaltung zu dessen 100. Geburtstag. Die Veranstaltung soll im Gemeinschaftshaus des Studentendorfs Schlachtensee stattfinden. Für eine Podiumsrunde werden Zeitzeugen gesucht. „Das können Menschen sein, die Mieter in den Quartieren waren, die dem Kahlschlag zum Opfer fallen sollten, oder die Gustav Hämer in anderen Zusammenhängen begegnet sind“, erklärt Barz.
Zeitzeugen melden sich bitte per E-Mail an info@studentendorf.berlin.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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