Unbeachtete Schätze
Kunstwerke im und am Rathaus Zehlendorf sind Denkmal des Monats

Links vom Haupteingang des Rathauses zeigt eine Schmiedegrafik neben der Hausnummer die Ziffer 1926. Sie steht für den Baubeginn. Fertiggestellt wurde das Gebäude 1929, zu sehen auf dem Gitterfenster rechts des Eingangs. | Foto: Ulrike Martin
6Bilder
  • Links vom Haupteingang des Rathauses zeigt eine Schmiedegrafik neben der Hausnummer die Ziffer 1926. Sie steht für den Baubeginn. Fertiggestellt wurde das Gebäude 1929, zu sehen auf dem Gitterfenster rechts des Eingangs.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

von Michaele Brunk und Ulrike Martin

Wer als Besucher das Rathaus Zehlendorf betritt, hat in der Regel etwas Amtliches zu erledigen und keine Augen für die Umgebung. Dabei lohnt sich der Blick ins weitläufige Gebäude. Hier sind einige Kunstwerke zu entdecken.

Die beiden Fenster links und rechts des Haupteingangs in der Kirchstraße zeigen in Schmiedegrafik die Ziffern 1926 und 1929, Baubeginn und Fertigstellung des ältesten Teils des Rathauses. An der Frontseite zu sehen sind zudem die von César Klein (1876-1954) entworfenen Farbfenster. Klein, Lehrer an der Schule des Berliner Kunstgewerbemuseums und zeitgenössischer Künstler, war mit der Innenausstattung des Gebäudes beauftragt. Er wählte zudem das Mobiliar in den Sitzungsräumen passend zu den hölzernen Wandverkleidungen. Sie finden ihre Ergänzung in Tischen, Sesseln, Garderobenständern und Heizkörperverkleidungen.

Ähnliches ist auf dem Weg zum Bürgersaal vom Teltower Damm aus zu sehen: ein breiter Flur, gesäumt von Garderoben, Spiegeln und mit Lichtband unter der Decke. Der Blaue Saal, der Bürgersaal sowie der BVV-Saal zeigen eine schlichte, elegante Strenge. Auch hier zeigen die farbig gestalteten Fenster von Klein Elemente des Expressionismus.

Im Vorraum zum Bürgersaal steht die „Sandalenbinderin“ von 1905/1906, eine Bronze-Skulptur von Arthur Lewin-Funcke (1866-1937). Ihr ursprünglicher Platz war im zweiten Obergeschoss am Übergang zum Gebäudeteil in der Kirchstraße 1. Diese Stelle ist heute leer. An analogen Platz in der ersten Etage ist heute ein weiblicher Bronze-Akt von Bernhard Butzke (1976-1952) zu sehen.

Im Foyer, genau gegenüber dem Eingang an der Kirchstraße, steht die Büste von Ernst Reuter, erster Oberbürgermeister Berlins nach 1945. Die 1958 gegossene Bronze-Skuptur war lange Jahre mehr oder weniger unbeachtet weitab im Bauteil E „versteckt“. Sie stammt von Erich F. Reuter (1911-1997). Ebenfalls im Foyer zu bewundern ist das Goldene Buch Zehlendorfs, ausgestellt in einer Vitrine. Der Buchbindermeister Franz Rieger überreichte es dem Bürgermeister Dr. Erich Schumacher zur Einweihung des Rathauses.

Das Werk eines weiteren Bildhauers ist auf der Grünfläche neben dem Bauteil B zu sehen. Den „Trommler“ hat Walter Schmarje (1872-1921) in Bronze gießen lassen. Die Figur wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. 1987 wurde sie restauriert und trommelt seitdem wieder gegen Napoleons Truppen an.

Zur Rathaus-Eröffnung gab es ein weiteres Geschenk: die Skulptur „Säugende Bärin“ mit vier Jungen von Hugo Lederer (1871-1940). Sie stand ursprünglich in der Nähe der Kreuzung Teltower Damm und Kirchstraße. Heute hat sie ihren Platz vor dem Finanzamt in der Martin-Buber-Straße.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 411× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.018× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 614× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.