Erinnerung an Opfer der Luftbrücke
Neue Informationsstele enthüllt

Bernd von Kostka, Experte zur Berliner Luftbrücke und langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Alliiertenmuseums, und Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Cerstin Richter-Kotowski, bei der Enthüllung der Info-Stele.  | Foto:  Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
  • Bernd von Kostka, Experte zur Berliner Luftbrücke und langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Alliiertenmuseums, und Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Cerstin Richter-Kotowski, bei der Enthüllung der Info-Stele.
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An der Lissabonallee, Ecke Charles-H.-King-Straße informiert seit einigen Tagen eine Informationsstele über die Blockade West-Berlins durch die sowjetische Militärverwaltung. In dieser Zeit starteten die drei Westmächte die Luftbrücke, um West-Berlin zu versorgen. Bei den Einsätzen kamen 78 Menschen ums Leben. An diese erinnert die Stele.

„Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Teilung Berlins in vier Sektoren kam es nach 1945 zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien und Frankreich einerseits und der Sowjetunion andererseits zu immer größeren Spannungen. Diese gipfelten schließlich in der Blockade West-Berlins“, heißt es in dem Text, der von Bernd von Kostka vom Alliiertenmuseum verfasst wurde. Dort wird auch darüber informiert, wie es zur sogenannten Luftbrücke kam: „Zwischen dem 19. und dem 29. Juni 1948 wurden alle Straßen- und Schienenverbindungen sowie die Wasserwege von und nach Berlin durch die sowjetische Militärverwaltung blockiert. Die drei Westmächte starteten daraufhin die Luftbrücke, um West-Berlin zu versorgen. Zu Beginn der Operation war der Erfolg durchaus fraglich, denn auch Experten waren skeptisch, ob eine Zwei-Millionen-Stadt komplett aus der Luft versorgt werden konnte. Über die Flughäfen Tempelhof, Gatow und später auch Tegel versorgten Amerikaner und Briten West-Berlin mit lebensnotwendigen Gütern, insbesondere mit Kohle. Auch nach dem Ende der Blockade am 12. Mai 1949 wurden die Flüge noch bis Ende September 1949 fortgesetzt, um Vorratslager aufzufüllen.“ Allerdings sei es bei den 227 000 Flügen nach Berlin immer wieder zu Unfällen gekommen. Mindestens 78 Menschen verloren dabei ihr Leben. Die Namen der Toten sind im Sockel des Luftbrücken-Denkmals in Tempelhof eingraviert.

Zu den Opfern gehörte auch Lieutenant Charles H. King. Der Pilot prallte beim Anflug auf Berlin am 25. Juli 1948 kurz nach Mitternacht gegen eine Hauswand an der Handjerystraße in Berlin-Friedenau. Auch sein Co-Pilot starb. Major Edwin C. Diltz kollidierte am 24. August 1948 gegen 7.30 Uhr mit einem anderen amerikanischen Luftbrücken-Frachtflugzeug in der Nähe von Hanau/Hessen. Beide Flugzeuge stürzten ab, keiner der vier Piloten überlebte. Sergeant Lloyd G. Wells arbeitete als Bordmechaniker einer Douglas C-54, die am 5. Dezember 1948 kurz nach dem Start vom Flughafen Faßberg um 23.15 Uhr aus ungeklärten Gründen abstürzte. Auch der Pilot und Co-Pilot starben bei dem Unglück. Diese drei Männer werden bereits im Straßenbild der Siedlung Düppel-Nord geehrt, indem Straßen nach ihnen benannt wurden. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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