Rundgang auf dem Friedhof Zehlendorf: Berühmte Frauen und ihre Biografien

Ein Relief auf dem Friedhof Zehlendorf zeigt die Schicksalgöttinnen, die nach der griechischen Mythologie die Lebensfäden spinnen und abschneiden. | Foto: privat
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Zehlendorf. Der Friedhof Zehlendorf hat mit fünf Ehrengräbern so viele wie kaum ein anderer in Berlin. Claudia von Gélieu stellt die Gräber und die Lebensläufe der geehrten Frauen vor.

Zu ihnen gehört die Bildhauerin Louise Stomps (1900-1988). Im Alter von 18 Jahren fing sie an zu zeichnen und zu modellieren.

Sie bildete sich überwiegend autodidaktisch. Sie schuf Holzskulpturen, später auch Arbeiten in Stein. Mit Beginn des Nationalsozialismus ging sie in die innere Emigration, arbeitete in wechselnden Ateliers und unter schwierigen materiellen Bedingungen.

Bereits 1945 stellte sie ihre Werke wieder aus. 1951 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt Berlin. 1988 verunglückte Louise Stomps tödlich auf ihrem Motorrad, einer schweren Yamaha. Die Skulptur "Mutter Erde", die auf ihrem Grab zu sehen ist, hat sie selbst gestaltet.

Der Gang führt auch zum Ehrengrab der Schriftstellerin Ingeborg Drewitz (1923-1986). Sie setzte sich mit der deutschen Nachkriegsgeschichte ebenso auseinander wie mit der gesellschaftlichen Stellung der Frau. Ihr bekanntester Roman "Gestern war heute: Hundert Jahre Gegenwart" erschien 1978. Drewitz war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller und der Verwertungsgesellschaft Wort.

Neben den Ehrengräbern liegen Claudia von Gélieu auch die Ruhestätten von Frauen am Herzen, die vom Verschwinden bedroht sind. Zu ihnen gehört Agnes von Zahn-Harnack, die erste ordentliche Studentin Berlins und letzte Vorsitzende der deutschen Frauenbewegung vor 1933.

"Frauentouren", Karfreitag, 3. April, 14 Uhr, Friedhof Zehlendorf, Treffpunkt ist am Haupteingang, Onkel-Tom-Straße 30. Die Teilnahme kostet zehn Euro. Mehr Infos: 626 16 51, www.frauentouren.de
Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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