Doppelte Auszeichnung
Sanierung des Studentendorfs Schlachtensee räumt beim Deutschen Preis für Denkmalschutz ab

Mitstreiter und Akteure der Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee freuen sich auf ihren Preis. | Foto: Michael Setzpfandt
  • Mitstreiter und Akteure der Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee freuen sich auf ihren Preis.
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Am 23. November ist es soweit: Die Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee und der Berliner Architekt Winfried Brenne erhalten den Deutschen Preis für Denkmalschutz für ihren Einsatz beim Erhalt des Dorfes. Vergeben wird der Preis jedes Jahr vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK).

Die Genossenschaft bekommt die Silberne Halbkugel für den „Rettungskampf um das Studentendorf Schlachtensee“. „Ohne ihr langfristiges und mutiges Engagement würde das herausragende Demokratieprojekt und Denkmalensemble nicht mehr existieren“, begründet das DNK die Preisvergabe. Die Genossenschaft hatte sich 2002 gegründet, um die damals akut gefährdete Anlage zu erhalten. Das Bau- und Gartendenkmal gilt als Zeugnis des Aufbruchs nach der Nazidiktatur. Mit Hilfe großzügiger Förderung aus den USA war von 1959 bis 1964 ein Ort entstanden, wo Demokratie gelernt und frei gelebt werden sollte. 2003 erwarb die Genossenschaft das Studentendorf vom Land und sorgte dafür, dass das denkmalgeschützte Ensemble nach und nach saniert und auch unter ökologischen Gesichtspunkten modernisiert werden konnte.

Zweiter Preisträger ist Winfried Brenne. Der ausgewiesene Experte für Bauten der Klassischen Moderne wird mit dem Karl-Friedrich-Schinkel-Ring für sein Lebenswerk geehrt. Seit dem 1970er-Jahren saniert Brenne die Siedlungen der Klassischen Moderne, erforscht ihre Besonderheiten und findet immer neue Wege, sie mit all ihren Details denkmalgerecht zu erhalten. Auch das Studentendorf Schlachtensee wurde unter seiner Leitung saniert.

Landeskonservator Christoph Rauhut freut sich über die Entscheidung des DNK. „Die beiden Preisträger haben die Auszeichnung mehr als verdient. Berlin als Stadt der Moderne profitiert in vieler Hinsicht von ihren Leistungen. Wir können uns glücklich schätzen, dass es solche Denkmal-Enthusiasten gibt“, sagt er.

Insgesamt ehrt das DNK in diesem Jahr zehn Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in Deutschland. Der Preis ist undotiert. Er wird am 23. November in Berlin vergeben.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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