Heimatmuseum Zehlendorf wieder geöffnet
Sonderausstellung nähert sich dem Schaffen von Bruno Taut und der Amsterdamer Schule

Auf großen Tafeln und mit kleinen Exponaten nähert sich die Sonderausstellung dem Architekten Bruno Taut und den Architekten der Amsterdamer Schule.  | Foto: Foto: K. Rabe
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Nach monatelanger und Corona bedingter Schließung hat das Heimatmuseum Zehlendorf ohne die übliche Eröffnungsfeier eine neue Sonderausstellung eröffnet. Die Ausstellung widmet sich dem Architekten und Stadtplaner Bruno Taut und der Amsterdamer Schule.

Peter Bischof ist ehrenamtlicher Mitarbeiter im Heimatverein und betreut die Ausstellung am zweiten Öffnungstag nach der langen Schließung. Er freut sich, dass das Heimatmuseum Zehlendorf endlich wieder öffnen darf. Wenn auch noch eingeschränkt. „Am Sonntag, dem ersten Öffnungstag, kamen 31 Besucher. Das ist ein Rekord“, sagt er. Neben der ständigen Ausstellung, die über die Geschichte Zehlendorfs und bekannten Persönlichkeiten erzählt, gibt es derzeit die kleine aber feine Sonderausstellung „Bruno Taut und die Amsterdamer Schule“ zu sehen. Die Schau wird vom Heimatverein Zehlendorf in Kooperation mit den Het Schip Museum Amsterdam präsentiert. Sie schlägt eine Brücke zwischen Tauts Wirken in den Niederlanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts und seinen architektonischen Nachlässen in Zehlendorf. Dazu gehört beispielsweise die Siedlung Onkel Toms Hütte in Zehlendorf.

Bruno Taut besuchte die Niederlande gern und oft. Er war angetan von der Architektur der „Amsterdamer Schule“ und pflegte Kontakte zu den niederländischen Architekten, hielt Vorträge und organisierte Ausstellungen. In seinem Buch „Die neue Baukunst“ schreibt er voller Bewunderung über das neue Bauen in Holland: „..Überall in Holland entstand plötzlich, wie auf ein geheimes Zauberwort, ein ausgedehnter Wohnungsbau größten Stils….“

Seine Berliner Großsiedlungen wie in Zehlendorf die Siedlung Onkel Toms Hütte oder die Hufeisen-Siedlung in Berlin-Britz nahmen Bezug auf die modernen holländischen Siedlungsbauten und lassen den Einfluss der Amsterdamer Schule erkennen. Genauso wie sein Kollege Michel de Klerk mit seinen „Palästen für Arbeiter“ widmete sich Taut vor allem dem Wohnungsbau für „die kleinen Leute“. Die Onkel Tom Siedlung beispielsweise war mit den offenen Gartenbereichen seine Antwort auf die unsäglichen Lebensverhältnisse in den Mietskasernen des „steinernen Berlins“. Typisch für Tauts Wohnanlagen war auch die farbige Gestaltung der Fassaden. Farbe war ein kostengünstiges Gestaltungsmittel.

Die Sonderausstellung ist bis zum 3. Oktober im Heimatmuseum Zehlendorf, Clayallee 355, mittwochs und sonntags von 11 bis 15 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Im Museum gilt ein spezielles Schutz- und Hygienekonzept. So ist die Gesamtzahl der Besucher in den Ausstellungsräumen auf maximal vier Personen pro Raum begrenzt. Zudem sind alle Besucher verpflichtet, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Heimatvereins auf www.heimatmuseum-zehlendorf.de.

Auf großen Tafeln und mit kleinen Exponaten nähert sich die Sonderausstellung dem Architekten Bruno Taut und den Architekten der Amsterdamer Schule.  | Foto: Foto: K. Rabe
Das Heimatmuseum Zehlendorf hat wieder geöffnet. Derzeit ist eine Sonderausstellung zu Bruno Taut und die Amsterdamer Schule zu sehen.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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