Der Niederländer Rein van Eijk will den Berliner Hockey Club weiterentwickeln
Zehlendorf.
Seit Anfang August ist der Niederländer Rein van Eijk (29) neuer Herren-Cheftrainer beim Berliner Hockey Club. Dabei wäre er beinahe nach Boston in die USA gegangen. Ein Vertrag als Co-Trainer des Hockey-Teams an der berühmten Harvard-Universität lag ihm bereits vor. Das Last-Minute-Angebot der Berliner stimmte ihn jedoch um.
Noch vor wenigen Wochen leitete Rein van Eijk ein Sommer-Trainingscamp für hockeybegeisterte Mädchen in den USA. Danach ging alles ganz schnell – zurück nach Amsterdam, Wohnung räumen und ab nach Berlin. Hier ist er mit seiner Freundin, die bei der zweiten Damenmannschaft des BHC mittrainiert, in eine Wohnung in Tempelhof gezogen. Das neue Zuhause ist inzwischen eingerichtet und die volle Konzentration des 29-Jährigen gilt dem Hockeysport.
Auf den Plätzen an der Wilskistraße ist van Eijk bereits Stunden, bevor die Spieler kommen. Hier setzt er sich ins Café und grübelt über neue Trainingsinhalte. Jeden Tag beschäftigt er sich mit der Videoanalyse, schaut sich die Spiele seines Teams und die des kommenden Gegners an und schneidet sie in einzelne Szenen. Tipps und Hinweise schickt er sofort per WhatsApp an die Spieler.
Jung, dynamisch, motiviert – van Eijk verkörpert das, was der BHC für den Trainerposten gesucht hat. Die Begeisterung für den Sport ist ihm in jedem Satz anzumerken. Mit seinen 29 Jahren wäre Rein van Eijk jung genug, um selbst noch zu spielen. Dennoch bringt er als Trainer schon viel Erfahrung mit. Zuletzt leitete er die Jugendabteilung beim Amsterdam H&BC, wo 1500 Kinder spielen.
Neben den erfahrenen Olympia-Teilnehmern Martin Häner und Martin Zwicker, die van Eijk als „Superspieler“ bezeichnet, trifft er nun auch beim BHC auf viele Talente. „Ich gebe den jungen Spielern Raum, damit sie ihr eigenes Spielverständnis entwickeln können“, sagt er. Dass er die Sprache der Jugend spreche, sei wichtig für den Erfolg des Teams.
In der zurückliegenden Saison erreichte der BHC in der aus zwölf Teams bestehenden Bundesliga Platz acht. Da darf es in dieser Saison ruhig ein Stück nach oben gehen. Hinter den Favoriten Köln und Mannheim sei laut van Eijk vieles möglich. Um das Final Four um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen, wo der BHC sich zuletzt 2012 den Titel sicherte, müsste die Saison jedoch optimal verlaufen.
Abseits des Sports will van Eijk vor allem seine neue Heimat besser kennenlernen. Kulinarisch hat er sich auch schon mit der Stadt vertraut gemacht. Buletten und die Berliner Currywurst schmecken ihm sehr gut. Im Vergleich zu Amsterdam sei das Leben in Berlin zudem „unglaublich günstig“. Was er dagegen an seiner Heimat vermisst? „Hagelslag“, ein niederländischer Brotaufstrich aus Schokostreuseln. Außerdem sei Amsterdam besser zum Radfahren, „weil es dort so flach ist“. ph
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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