„Ich will den Erfahrungsaustausch fördern“: Laura El-Khatib ist Intergationsbeauftragte
Steglitz-Zehlendorf. Seit 1. April 2017 hat der Bezirk mit Laura El-Khatib wieder eine Integrationsbeauftragte. Die zuständige Stadträtin Carolina Böhm ist erleichtert, weil nun die umfangreiche Arbeit, die sich unter anderem aus der Zuwanderung der letzten Monate und Jahre ergeben hat, angemessen unterstützt wird.
„Frau El-Khatib bringt umfangreiches Wissen aus ihrer vorherigen Tätigkeit als Integrationsbeauftragte in Frankfurt (Oder) mit“, betont die Stadträtin. „Sie hat auch einen neugierigen Blick auf den für sie neuen Bezirk.“ Die 32-jährige Integrationsbeauftragte kommt aus Potsdam. Nach der Schulzeit hat sie Sozialwissenschaften in Erfurt und in Lund in Schweden studiert. Im Anschluss hat sie als Integrationsbeauftragte in Frankfurt (Oder) gearbeitet. Und warum der Wechsel nach Berlin? „Mich hat es einfach zurück in meine Heimatregion gezogen“, gibt sie offen zu. Dabei war die Suche nach geeignetem Wohnraum für Geflüchtete in Frankfurt (Oder) wesentlich leichter. In Berlin sei dies eine große Herausforderung. Der Wohnungsmarkt in der Grenzstadt war deutlich entspannter als in der Hauptstadt. „Dort gibt es eine Kooperation der Stadtverwaltung mit der städtischen Wohnungswirtschaft, in deren Rahmen Wohnungskontingente für Geflüchtete zur Verfügung gestellt werden.“
Internetplattform einrichten
Als nächste Aufgabe möchte sie gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter eine Internetplattform und einen regelmäßigen Sprechtag einrichten. Sie will vor allem den Erfahrungsaustauch fördern. „Wir müssen Netzwerke schaffen und ausbauen und Synergien erzeugen.“ Denn Integration sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei weiß sie gerade in Steglitz-Zehlendorf viel ehrenamtliches und hauptamtliches Engagement hinter sich. Sie möchte den Integrationsfonds des Senates dafür nutzen, die Arbeit der Ehrenamtlichen noch besser zu unterstützen.
Sie wünscht sich, dass alteingesessene Bürger über Kulturprogramme, Integrationsfeste oder Stadtteilfeste die Kultur der Zugewanderten kennenlernen. „Integration funktioniert über Sprache, Bildung und die Chance auf einen Arbeitsplatz“, sagte Laura El-Khatib. So verweist sie darauf, dass von den in 2016 neu eingestellten Azubis im Bezirksamt 20 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Der Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Bezirk liegt jedoch höher. Dies müsse sich auch in den Amtsstuben der Verwaltung wiederspiegeln.
Bezirk im Mittelfeld
Im Bezirk leben vor allem viele US-Amerikaner. „Wir haben hier aber z.B. auch den zweitgrößten Anteil iranischer Bürger in ganz Berlin.“ Rund ein Drittel der Zugewanderten im Bezirk sind EU-Bürger. Den größten Anteil haben Polen. Auch viele Griechen leben teilweise schon in der zweiten und dritten Generation im Bezirk. Sie haben mit der griechisch-orthodoxen Kirche hier auch einen Lebensmittelpunkt.
Insgesamt haben rund 25 Prozent der Menschen in Steglitz-Zehlendorf einen Migrationshintergrund. Damit liegt der Bezirk im Berliner Vergleich im Mittelfeld. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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