498 Widersprüche eingereicht: Bürgerinitiative kritisiert Neuregelung zum Hundeverbot an Seen

Zehlendorf. Die Bürgerinitiative Berliner Schnauzen hat beim Bezirksamt und beim Landesforstamt Widerspruch gegen die neue Hunderegelung am Schlachtensee und an der Krummen Lanke eingelegt.

Am 8. April wurde die Neureglung im Amtsblatt Berlin veröffentlicht. 498 Widersprüche wurden fristgerecht am 6. Mai beim Grünflächenamt abgegeben, das für die Südseite der Seen zuständig ist, genauso viele beim Landesforstamt, verantwortlich für die Nordseite. „Wir schätzen, dass es noch wesentlich mehr sind, da die Widerspruchsformulare von unserer Webseite abgeschickt werden konnten“, sagt Michael Saar von der BI.

"Am meisten ärgert mich, dass über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden wurde. Das war schon beim ersten Verbot 2015 so. Jetzt wird etwas Neues zurechtgebastelt", kritisiert Saar. Das Verwaltungsgericht hatte das erste Verbot aufgehoben, die Seen seien keine Badestellen in Gänze. Die aktuelle Regelung, die Hunde von April bis Oktober von den Uferwegen verbannt, hat das Grünflächen- und Landeswaldgesetz zur Grundlage.

Für Michael Saar ist das neue Verbot nicht nachvollziehbar. „Im Sommer gehe ich mit meinen beiden Hunden sowieso nicht am Ufer zwischen den Badegästen entlang, sondern auf den oberen Wegen. Die meisten Hundebesitzer machen das so.“ Es könne aber nicht angehen, dass gar keine Hunde am Ufer laufen dürfen, eine Leinenpflicht sei ausreichend. Saar setzt auf Freiwilligkeit und Vernunft. Verbote würden nur Konflikte schüren, die es früher in dieser Form nicht gegeben hätte. „Mit den Widersprüchen haben wir dem Amt auf jeden Fall eine Menge Arbeit gemacht.“

Jeder Widerspruch muss vom Rechtsamt an Hand des Einwohnermelderegisters auf Echtheit geprüft, Eingangsbestätigungen müssen verschickt werden. Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (Bündnis 90/Grüne) bestätigt den Mehraufwand, schätzt die Bearbeitungsdauer auf zwei bis drei Monate. Sie glaubt aber, dass keine weiteren Widersprüche kommen. „Das ist wahrscheinlich der harte Kern der Gegner.“ Ansonsten sei die Neuregelung positiv aufgenommen worden. „Der Großteil hält sich daran und die Menschen, die sich erholen und baden wollen, finden es toll.“ uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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