Das Emirat Katar verhüllt nackte Frau

Verfremdetes Gebäude. Das Emirat Katar ließ die barbusige Dame an der Villa Calé verhüllen. | Foto: Georg Wolf
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Zehlendorf. Das Emirat Katar hat die Skulptur der barbusigen Frau an der Villa Calé verhüllen lassen. Was als Zeichen der Völkerfreundschaft zwischen dem Emirat Katar und der Bundesrepublik verstanden werden sollte, sorgt jetzt für Missverständnisse.

Bereits 1997 hatte der Golfstaat die Villa in der Schützallee 27–9/Ecke Riemeisterstraße erworben und wollte daraus seine Botschaft machen. Jedoch verzögerten sich die Renovierungsarbeiten immer wieder, wohl auch wegen der antik-freizügigen Dame in der Giebelspitze. Ein bizarrer Streit um die Nackedeiskulptur entstand. Von Demontage der Skulptur bis zum Verkauf der Villa schien alles möglich. Und das Gebäude steht unter Schutz. Denkmalschützer machten vielen Umgestaltungsplänen einen Strich durch die Rechnung. In der Folge baute Katar im Grunewald seine neue Botschaft. Das alte Gebäude verfiel und stand leer. Erst vor gut zwei Jahren begannen tatsächlich Umbauarbeiten.

Zukünftig soll dem alten Gebäude wieder Leben eingehaucht werden. Anlässlich des Deutsch-Katarischen Kulturjahres 2017 solle die Villa stilgerecht restauriert werden und anschließend als Gästehaus des Emirats dienen. Nicht glücklich mit der Verhüllungsaktion ist der Denkmalschutz. Er verweist auf seine geltenden Richtlinien. Das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen worden sein. gw

Autor:

Georg Wolf aus Mitte

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