Ein-Euro-Jobber und Fremdfirmen sollen die Abfallberge in den Griff kriegen

Ein Bierkasten, zwei Bierkästen, drei Bierkästen… und ein Verkehrsschild. Wie auch immer das in die Party am Schlachtensee integriert wurde – die Reste des Festes lassen die Veranstalter liegen. | Foto: Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz/Berliner Schnauzen
  • Ein Bierkasten, zwei Bierkästen, drei Bierkästen… und ein Verkehrsschild. Wie auch immer das in die Party am Schlachtensee integriert wurde – die Reste des Festes lassen die Veranstalter liegen.
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Steglitz-Zehlendorf. An Schlachtensee und Krummer Lanke schwelt nicht nur der Streit ums Hundeverbot, es stinkt auch zum Himmel. An den Wochenenden ist Party-Zeit, dann sind die Müllberge besonders groß.

„Der Sommer hat doch erst angefangen. Wie soll das weitergehen?“, fragt Anwohnerin C. v. Bismarck. Sie hat Fotos gemacht. Darauf zu sehen: Toilettenpapier, Fahrradteilen, Windeln, Bierkästen.

Hendrik Zühlke von der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz erklärt: „Das Hundeverbot löst das Problem nicht. Jetzt kann man hundefrei im Müll baden.“
Auf der Südseite der Seen ist der Bezirk zuständig. Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (B‘90/Grüne) erinnert daran, dass es in der Vergangenheit mehrere Versuche gab, das Müll-Problem in den Griff zu kriegen.

Um an die Verantwortlichkeit der Besucher zu appellieren, wurden 2002 sämtliche Abfallbehälter abgebaut. Zwei danach aufgestellte Container wurden nicht genutzt und wurden daher wieder entfernt. „Am effektivsten erscheint uns das Aufstellen vieler kleiner Mülleimer“, sagt Markl-Vieto. Aktuell stehen an den Seen 55 Papierkörbe mit je 100 Litern Volumen.

Es fehlen dem Bezirksamt auch sogenannte „Müllsammler“. Diese unteren Lohngruppen wurden abgeschafft, wie die Stadträtin erklärt. Um der wachsenden Abfallberge trotzdem Herr zu werden, sind jetzt 15 MAE-Kräfte im Einsatz. Die Ein-Euro-Jobber arbeiten montags bis freitags, nicht aber an den Wochenenden.
„Eine radikal andere Lösung wäre, die Seen an die Bäderbetriebe zu verpachten. Eingezäunte Badeseen, deren Betreten kostenpflichtig wäre, sei aber wohl kaum im Sinne der Bürger“, sagt Markl-Vieto.“

Auch den Berliner Forsten, die für die Seen-Nordseite verantwortlich sind, fehlt es an Geld und Personal für die Müllbeseitigung. „Schon vor 20 Jahren klar war, dass auch mit Mülleimern das Abfallaufkommen nicht zu bewältigen ist. Sie wurden daher abgebaut“, erklärt Sprecher Marc Franusch.

Stattdessen reinigt im Auftrag der Forsten seit einigen Jahren eine Firma von Mai bis September die Ufer an der Nordseite. Das geschieht wöchentlich, bei Bedarf häufiger. Dennoch sei es nicht zu vermeiden, dass an sonnigen Wochenenden erhebliche Müllmengen zurückbleiben.

uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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