Neue Konzepte und alte Ideen
Grüne und CDU wollen Attraktivität des Strandbads Wannsee steigern

Für das Konzept der Unternehmerin Antje Lange, das Strandbad Wannsee für einen Ganzjahresbetrieb auszubauen, begeisterten sich bereits die Grünen im Abgeordnetenhaus und im Bezirk. Jetzt legt die CDU nach.

Das Konzept der Unternehmerin beinhaltet unter anderem Sauna und Fitness, kulturelle Veranstaltungen, die Sanierung des Restaurants Lido und die Errichtung einer Kita. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus fordert in einem Antrag einen zeitnahen Masterplan für das Restaurant. Das Ziel soll die Instandsetzung, die schnelle Wiederinbetriebnahme und ein zuverlässiger Dauerbetrieb sein. Als ersten Schritt soll der Senat in Zusammenarbeit mit den Berliner Bäderbetrieben die Bürger zu einem Ideenwettbewerb aufrufen. „Nach fundierter Prüfung der Vorschläge soll der Senat mit interessierten Investoren ins Gespräch kommen.“

„Es verwundert schon, dass die Grünen die Sanierung und Wiederinbetriebnahme des Lido fordern. Denselben CDU-Antrag hatten sie noch im November 2018 mit SPD und der Linken im Abgeordnetenhaus abgelehnt“, sagt Stephan Standfuß, sportpolitischer Sprecher der Fraktion. „Wir begrüßen den Meinungswechsel und hoffen, dass sich für dieses Vorhaben und unseren neuen Antrag endlich eine Mehrheit findet.“

Auch die Bezirksfraktion von B’90/Grüne legt nochmals nach und hat einen Antrag für die Bezirksverordnetenversammlung am 19. Juni formuliert. Darin soll sich das Bezirksamt ebenfalls für die denkmalgerechte Wiederherstellung des Lido und des von Antje Lange vorgestellten Konzepts einsetzen.

In der Begründung heißt es, das Potenzial für Freizeit, Erholung und Kultur sei längst nicht erschöpft. „Die Besucherzahlen sind seit 2013 mit Ausnahme heißer Sommer rückläufig.“ Schon 2017 hätte der Senat festgestellt, dass bestimmte Maßnahmen zu einer Attraktivitätssteigerung führen könnten – nicht nur die Restaurierung des Lido, sondern auch unter anderem die Verbesserung der Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel und die Sanierung der Sanitäranlagen.

Das Tourismuskonzept Berlins ziele auf eine Entzerrung des Angebots jenseits der Innenstadt. Daher sei eine wirtschaftliche Förderung des Strandbades und die Nutzungserweiterung über die Saison hinaus gerechtfertigt.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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